Essen im Judentum

- die Speiseregeln heißen Kaschrut
Ein Bäckermeister und ein orthodoxer Jude mit einer Kiste Brot.
epd-bild/Peter Lindoerfer
Der Berliner Bäckermeister Stefan Kädtler backt koscheres Brot. Der Rabbiner Yitzhak Ehrenberg kontrolliert, ob die strengen, jüdischen Speisegesetze beim Backen eingehalten werden.

Essen ist im Judentum sehr wichtig, da es zur Gastfreundschaft gehört. Abraham ist ein großes Vorbild dafür. Er zeigte, wie das Essen eine „Mahlgemeinschaft“ darstellt. Auch die jüdischen Feste leben von gutem Essen. Jedoch müssen bei der Auswahl und Zubereitung der Speisen einige Regeln beachtet werden. Diese Speiseregeln heißen Kaschrut, sie stehen in der Tora und werden im Talmud erklärt. 

Für Außenstehende klingen die jüdischen Speiseregeln ziemlich kompliziert: Jüdinnen und Juden dürfen manche Speisen niemals essen wie z.B Muscheln, Krabben oder Schweinefleisch. Eine Liste der verbotenen Tiere gibt es im Buch Levitikus, Kapitel 11 und in Deuteronomium Kapitel 14. Andere dürfen nicht miteinander kombiniert werden. Das gilt vor allem für Fleisch und Milch sowie für alles, was daraus hergestellt wird. Nach einer Mahlzeit mit Fleisch gibt es also niemals Käse. Wieder andere Lebensmittel sind nur zu bestimmten Zeiten verboten wie z.B. gesäuertes Brot an Pessach. Umgekehrt gehören an vielen Feiertagen traditionelle Gerichte unbedingt auf jeden Speiseplan.

Auch die Art der Zubereitung ist wichtig. So darf nur Fleisch von geschächteten Tieren gegessen werden. Gemäß 1.Mo 32,31f, wo Jakob durch den Kampf mit dem Engel an der Hüfte verletzt wurde, wird bei Säugetieren die Spannader entfernt. Für milchige und fleischige Speisen gibt es gesondertes Geschirr, das nicht gemeinsam gespült werden darf.

Wenn alle Regeln eingehalten werden, dann ist eine Speise, ein Getränk oder ein Menü koscher. Das heißt: zum Verzehr geeignet. Viele Jüdinnen und Juden bemühen sich, die Regeln gut einzuhalten, um Gottes Willen zu erfüllen, denn das ist für sie eine ihrer wichtigsten Lebensaufgaben.

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