Lebensregeln im Islam

Jedes Gebot steht auf einem Finger einer Hand
© Iman Abdel-Rahman
- heißen auch „Säulen des Islam“
Zwei Frauen sitzen auf den bunten Stufen in einer Moschee und lesen jeweils im Koran. Im Hintergrund betet eine Frau im Moscheeraum.
epd-bild/Agata Skowronek
Die Lebensregeln für Musliminnen und Muslime stehen im Koran, er ist die Botschaft von Allah.
Hamideh Mohagheghi

Im Koran stehen sehr wichtige Lebensregeln, an die sich alle Musliminnen und Muslime halten müssen. Geregelt wird, was verboten, geboten oder empfohlen wird.

Einige Lebensregeln im Islam werden in den 5 Grundsäulen des Islam beschrieben. Dazu gehört 1. das Glaubensbekenntnis, dass es nur einen Gott gibt, 2. die täglichen Gebete 3. das Fasten im Monat Ramadan, 4. das Spenden von Almosen an Bedürftige und 5. die Pilgerfahrt nach Mekka. Andere Lebensregeln und Rituale, wie Gebete, Hochzeiten oder Beerdigungen werden in den Überlieferungen, den „Hadith“ beschrieben.

Die Gebete, fünf Mal am Tag „Salāt“ ordnen den Tagesablauf und ermöglichen, dass der Mensch im Laufe des Tages durch Gebet Ruhe findet und Allah huldigt, würdigt und Dankbarkeit ausdrückt. Die Spende „Zakāt“ erhalten die bedürftigen und schwachen Menschen, um ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Das Fasten „Saum“ stärkt die Selbstdisziplin. Es hilft einerseits, auf Körper und Geist zu achten und andererseits Mitgefühl für andere Menschen zu haben. Die Pilgerfahrt „Hadsch“ sollten alle Musliminnen und Muslime einmal im Leben durchführen. Einmal im Jahr zur Pilgerzeit reisen sie aus der ganzen Welt an, um gemeinsam in der Stadt Mekka die Pilgerrituale zu vollziehen, sich gegenseitig kennenzulernen, womit die muslimische Gemeinschaft gestärkt wird. Außerdem erneuern Musliminnen und Muslime in Mekka ihren Glauben an Allah.

Es gibt aber noch weitere Lebensregeln und Rituale, die das gemeinsame Miteinander der Menschen bei Gebeten, bei einer Geburt, einer Hochzeit oder auch einer Bestattung regelt. Hier sind einige weitere Beispiele:

  • Alle Menschen müssen sich gegenseitig mit Respekt und Würde begegnen.
  • Die Menschen müssen ihre Eltern und Ältere besonders ehren.
  • Erkrankte Menschen müssen besucht werden.
  • Das Essen muss gut und rein sein, Schweinefleisch und Alkohol sind nicht erlaubt.
  • In einer Partnerschaft müssen beide einer Heirat zustimmen.
  • Es ist verboten, Schlechtes über andere zu behaupten und jemandem etwas Schlechtes zu wünschen.
  • Mobbing und Gewalt sind verboten.
  • Alle Menschen müssen sich für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben miteinander bemühen.

Es gibt noch viel mehr Lebensregeln im Islam an die sich Musliminnen und Muslime halten müssen. Welche das sind ist abhängig davon welcher islamischen Rechtsschule eine Muslimin oder ein Muslim angehört. Um zu erfahren welche Lebensregeln für sie gelten, fragen sie oft einen Hoca oder Imam in einer Moschee, weil der sich mit islamischen Lebensregeln gut auskennt.

Manchmal unterscheiden sich die islamischen Lebensregeln leicht voneinander, je nachdem, welche islamische Glaubenslehre oder welche Bräuche in einer muslimischen Gemeinde üblich sind. Es kann also sein, dass Menschen mit türkischen Wurzeln sich beim Gebet, bei einer Hochzeit oder bei einer Beerdigung ein bisschen anders verhalten, als zum Beispiel Menschen mit arabischen, persischen, afghanischen oder anderen Wurzeln.

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