Rosch ha-Schana

Ein Mann bläst auf einem Schofar.
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- der jüdische Neujahrstag
Ein Mann bläst auf einem Schofar.
epd-bild/Fröhlich
Am jüdischen Neujahrstag wird das Schofarhorn geblasen.

Das jüdische Fest Rosch ha-Schana erinnert an die Schöpfung der Welt und an die Schöpfung Adams. Der Tag heißt ursprünglich „Tag des ergreifenden Schofartons“. Nach der Mischna ist der Tag des Schofarblasens der Jahresbeginn. Die Mischna ist die Grundlehre des Talmuds. Sie enthält die wichtigsten Überlieferungen des Judentums.

Rosch ha-Schana feiern Jüdinnen und Juden weltweit an zwei Tagen. Denn in alter Zeit gab es Unsicherheit bei der Bestimmung des Neumondes und damit über das Ende des Monats Elul und den Beginn des Monats Tischrei. Wie jedes jüdische Fest beginnt und endet dieses am Vorabend.


Am ersten Tag beten Jüdinnen und Juden nachmittags mit dem Taschlich-Brauch um die Vergebung der Sünden. Taschlich heißt: Du wirst werfen. Dabei geht es darum, die Mantel- oder Hosentaschen umzukrempeln, auszuleeren und sich damit symbolisch von alter Last zu befreien. Die alten Fussel oder Brotkrumen werden ins Wasser geworfen und damit symbolisch alle Sünden fortgespült. Dieser Brauch erinnert auch an einen Spruch des Propheten Micha. Er sagte: „Und in die Tiefen des Meeres wirst du all ihre Sünden werfen.“

Zu der Prozedur bläst ein Rabbiner oder Gemeindemitglied das Schofar. Das ist ein Widderhorn. Sein Ton geht durch Mark und Bein. Er soll die Menschen zur Besinnung und zur Buße rufen, denn Rosch ha-Schana ist der Beginn einer 10-tägigen Bußzeit.

An beiden Tagen wird morgens in der Synagoge aus der Tora gelesen. Dabei geht es am ersten Tag um die Geburt Isaaks, am zweiten Tag um die Bindung Isaaks. Bei dem Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gebüsch verfängt, wird das Schofar erwähnt. Durch den Widder wird Isaak gerettet. Jüdinnen und Juden glauben, dass Gott den Glauben Abrahams, der bereit war, Isaak auf dem Berg Morija zu binden, besonders schätzt. Deshalb  rechnet Gott diesen großen Glauben noch späteren Generationen von Jüdinnen und Juden als Verdienst an.

Nach einer zehntägigen Bußzeit folgt der große Fasttag Jom Kippur. In der Bußzeit sollen Gläubige im Judentum aber nicht Trauer zeigen, sondern sich über Gottes Erbarmen freuen. Für schlechte Taten sollen sie aufrichtige Reue zeigen.

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