Der jüdische Kalender heißt Luach. An seiner Zeitrechnung sind der Mond und die Sonne beteiligt.
Der Tag beginnt und endet im Judentum am Abend, wenn die ersten drei Sterne am Himmel zu sehen sind. In der Bibel heißt es nämlich: „Und es war Abend und es war Morgen, ein Tag.“ Das steht in der Genesis 1,5. Sogar in der christlichen Tradition gibt es Beispiele dafür, dass diese Einteilung von der jüdischen Mutterreligion übernommen wurde: Heilig Abend ist der Vorabend des Weihnachtsfestes und der Sonnabend der Vorabend des Sonntags.
Die Woche im jüdischen Kalender hat 7 Tage. Diese Einteilung gilt auf allen Kalendern weltweit. Die Wochentage des Luach haben keine Namen. Sie werden nur gezählt wie zur Zeit der Bibel. Der Sonntag, Jom Rischon, heißt zum Beispiel "Tag eins". Nur der 7. Tag hat einen Namen. Er heißt Schabbat und ist im Judentum heilig. Die Bibel schreibt vor, dass Jüdinnen und Juden an diesem Tag keinerlei Arbeit erledigen, sondern über ihren Glauben nachdenken und die Schabbat-Rituale einhalten sollen.
Die Monate des Luach richten sich nach dem Mond. Sie dauern wie auf dem islamischen Kalender so lange wie eine Mondphase zwischen zwei Neumonden. Das sind genau 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten. Da ein Tag aber immer 24 Stunden haben muss, gibt es Monate mit 29 oder 30 Tagen. Die Namen der Monate lauten:
Tischri (September – Oktober) 30 Tage
Heshvan (Oktober – November) 29 bzw. 30 Tage
Kislew (November – Dezember) 30 bzw. 29 Tage
Tewet (Dezember – Januar ) 29 Tage
Schwat (Januar – Februar) 30 Tage
Adar (Februar – März) 29 Tage
Nissan (März – April) 30 Tage
Ijjar (April – Mai) 29 Tage
Siwan (Mai – Juni) 30 Tage
Tammus (Juni – Juli) 29 Tage
Aw (Juli – August) 30 Tage
Elul (August – September) 29 Tage
Das Jahr im jüdischen Kalender beginnt am 1. Tischri. Dieser Tag pendelt im Herbst zwischen September und Oktober. Das jüdische Jahr wird nämlich nach dem Mond und der Sonne berechnet. Die 12 Mond-Monate haben zusammen 354 oder 355 Tage, also 10 bis 11 Tage weniger als ein Sonnenjahr. Im islamischen Kalender wandern die Monate darum im Laufe der Jahre durch alle Jahreszeiten. Im jüdischen Luach ist das anders. Dort gibt es innerhalb von 19 Jahren sieben Schaltjahre mit je einem Zusatzmonat. Er sorgt dafür, dass sich die Tage auf dem Luach gegenüber dem Sonnenjahr des Weltkalenders nie mehr als 30 Tage verschieben. Der Zusatzmonat geht dem Monat Adar voraus. Er heißt Adar 1 und liegt auf dem Weltkalender im Februar oder März. Die Feiertage liegen im Adar 2.
Der Beginn der Zeitrechnung des Luach ist das Jahr 3761 vor Beginnn des Weltkalenders. Die hebräische Bibel erzählt, dass Gott in dem Jahr die Welt erschaffen hat.