Mischna

Eine Seite aus dem Talmud.
© Debora Lapide
- regelt das jüdische Leben
Eine Seite aus dem Talmud.
Debora Lapide
Mischna und Gemara bilden zusammen den Talmud. Darin stehen wichtige Regeln für das Zusammenleben der Jüdinnen und Juden und Kommentare dazu.

Die Mischna ist der erste Teil des Talmuds und enthält die wichtigsten Regeln und Gesetze für das jüdische Leben. Sie sind in sechs große Abschnitte aufgeteilt. Diese heißen Traktate und umfassen Bestimmungen für die Landwirtschaft, Segensprüche, Vorschriften für den Schabbat, Fest- und Fasttage, Regeln für die Ehe und vieles mehr.

Das Wort „Mischna“ kommt von dem hebräischen Wort „schana“ und erzählt etwas über die Geschichte der Mischna. „Schana“ heißt Jahr und bedeutet im Zusammenhang mit Lernen auch „wiederholen“ - so wie sich der Jahreslauf immer aufs Neue wiederholt. Jüdinnen und Juden glauben, dass Mose der Talmud schon zusammen mit der Tora und den Zehn Geboten am Berg Sinai offenbart wurde. Allerdings soll er ihn nur mündlich erhalten und so auch weitergegeben haben. Viele Generationen nach ihm taten es ebenso. 2000 Jahre später machten sich die Menschen Sorgen, dass die mündliche Überlieferung der Mischna oder Teile von ihr verloren gehen könnten. Daher schrieben jüdische Gesetzeslehrer sie schließlich auf. Dafür brauchten sie mehrere hundert Jahre. Laut Überlieferung arbeiteten ganze Generationen von Rabbinern und jüdischen Weisen an dieser Aufgabe. Sie heißen Tannaiten.

Die Regeln der Mischna sollen dafür sorgen, dass Gottes Gebote aus der Tora nicht falsch verstanden oder versehentlich verletzt werden. Daher errichteten die Tannaiten sie wie Zäune um die Gebote der Tora. Ein solcher „Zaun“ ist zum Beispiel die Regel, die Schabbat-Lichter schon eine Stunde vor Beginn des Schabbats anzuzünden. Sie soll verhindern, dass niemand versehentlich zu spät die Gebote des Ruhetages beachtet. Das Zweite Testament erzählt, dass auch Jesus dabei war, als die Gelehrten über die Schabbatregeln diskutierten.

Später wurden die Gesetze und Vorschriften in der Mischna noch einmal neu überdacht, gedeutet und kommentiert. Diese erweiterten Auslegungen heißen Gemara. Mischna und Gemara bilden zusammen den Talmud. Darin sind die Diskussionen der Rabbiner wie Erzählungen aufgeschrieben.

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