Welche Bedeutung haben Spenden im Judentum?

Menschen sollten sich gegenseitig helfen
Zacher
Hallo Zacher, Im Judentum gibt es eine religiös begründete Pflicht zum Spenden. Auf Hebräisch heißt diese Pflicht: „Zedaka“ und bedeutet gerechtes Verhalten. Anderen Menschen zu helfen, ist im Judentum sowieso eine Pflicht. Eine "Zedaka", also eine wohltätige Spende, geht über die normale Hilfe hinaus. Diese Spende muss aber nicht unbedingt Geld sein, sondern kann unterschiedliche Formen haben.
 
Dieses praktische Helfen hängt auch eng mit dem zusammen, was im Judentum "Gemilut Chassadim" genannt wird und übersetzt gütige Taten oder Nächstenliebe bedeutet. Und diese sind im Judentum besonders wichtig. In der "Mishna" einem der wichtigsten jüdischen Texte, heißt es: „Auf drei Dingen steht die Welt - auf der Tora, auf dem Gottesdienst und auf gütigen Taten“.
 
Ein Beispiel für eine "gütige Tat" steht in der Bibel. So sollen Bauern ein Teil ihrer Ernte Bedürftigen überlassen. Deswegen sagen Rabbiner heute, dass Menschen sich gegenseitig helfen sollten. Zum Beispiel mit einer Krankenkasse, um Erkrankte zu behandeln und zu heilen. Aber auch, um frisch verheirateten Ehepaaren zu helfen, die kein Geld haben. Kredite sollten ohne Zinsen sein, Menschen auf einer Reise sollte geholfen werden und wenn ein Mensch stirbt, sollten sich alle gemeinsam um die Beerdigung kümmern.
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