Ablassbrief

- Buße für begangene Sünden
Ablasskasten mit Schale und Schlitz für den Geldeinwurf.
epd-bild / Norbert Neetz
Ablasskasten im Lutherhaus in Wittenberg. In der Kiste wurde vor der Reformation von der katholischen Kirche Geld vom Ablasshandel gesammelt, den Martin Luther angeprangert hatte.

Im Spätmittelalter, also zwischen den Jahren 1250 und 1500 wurde in Rom eine sehr große Kirche gebaut. Der Papst, der für katholische Gläubige Gottes Stellvertreter auf der Erde ist, hatte aber nicht genug Geld, um die Baukosten für den Petersdom zu bezahlen. Eine von mehreren Möglichkeiten, um mehr Geld zu bekommen, war der Verkauf von Ablassbriefen. In diesen Briefen gewährte der Papst den Christinnen und Christen die Vergebung oder Verringerung ihrer begangenen Sünden, womit ihnen nach dem Tod das Fegefeuer erspart blieb oder die Zeit im Fegefeuer verkürzt wurde. Es war auch möglich für bereits verstorbene Angehörige Ablassbriefe zu kaufen, damit ihnen ebenfalls das Fegefeuer erspart bleibt. Die Menschen hatten damals sehr viel Angst vor dem Fegefeuer und weil kein Mensch perfekt ist und auch mal eine Sünde begeht, kauften sie Ablassbriefe, um für diese begangenen Sünden zu büßen. Es wurden immer mehr solcher Ablassbriefe verkauft, wogegen der Mönch Martin Luther protestierte und 95 Thesen zur Reformation der katholischen Kirche veröffentlichte. Er war der Meinung, dass der Glauben der Christinnen und Christen im Evangelium beschrieben wird und protestierte gegen die Vorgaben des Papstes. Deswegen werden seine Unterstützer Protestanten genannt und ihr Glauben ist evangelisch.

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