Der Apostel Paulus von Tarsus war Jude. Er glaubte, in Jesus den lange erwarteten Messias erkannt zu haben.
Paulus war Pharisäer und trug auch noch den Namen Saulus - auf Hebräisch Scha'ul. So wurde er in der Synagoge aufgerufen. Im Alltag und im Exil nannten ihn viele Menschen Paulus.
Das Zweite Testament der Christinnen und Christen erzählt, dass Paulus zunächst bei einem berühmten Rabbi viel über seine Religion lernte. In der Apostelgeschichte 22 heißt es:
- Ich bin ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Cilicien, aber erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels, unterrichtet mit allem Fleiß im väterlichen Gesetz, und ich war ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.
Weiter berichtet die Bibel des Christentums, dass Paulus Jesus zuerst ganz und gar nicht traute. In der Anfangszeit soll er ihn sogar so gehasst haben, dass er ihn zusammen mit anderen Gegnern verfolgte. Doch eines Tages soll Paulus vor seinem inneren Auge ein strahlendes Licht und darin Jesus Christus erblickt haben. Das hat ihn offenbar so sehr beeindruckt, dass sich sein Hass plötzlich in eine große Liebe zu Jesus verwandelte. Von da an machte sich Paulus auf den Weg, um vielen Menschen von Jesus und seinen Geschichten über Gottes Liebe zu erzählen. Angeblich hat er auf seiner Mission zwischen Italien, Griechenland und Kleinasien mehr als 15.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei soll er mit Schiffen und zu Fuß unterwegs gewesen sein. Es heißt, dass Paulus Jesus vermutlich nie persönlich getroffen hat. Dennoch soll niemand weitere Wege gewandert sein als er, um die Lehre von Jesus zu verbreiten. Bis nach Europa soll Paulus gekommen sein.
Im Zweiten Testament der Bibel stehen viele Briefe von Paulus. Sie ermutigen die Menschen und Gemeinden immer wieder an Jesus, den Messias, zu glauben.
Über den Tod von Paulus ist nicht viel bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass er wie der Apostel Petrus einem Mörder zum Opfer fiel. Petrus und Paulus sollen sich am Ende ihres Lebens noch kennengelernt haben.