Hallo Lars und Viktoria.
Diese Frage wird in den verschiedenen Religionen unterschiedlich beantwortet. Wir haben für Euch mal ein paar Antworten herausgesucht.
Im Judentum
Gott selbst ist stets gut, aber er kann auch einmal wütend werden. Außerdem hat Gott nach dem Glauben der Jüdinnen und Juden nicht nur sehr viel Gutes, sondern auch das Böse geschaffen.
In der Bibel heißt es:
„Ich, der HERR, bin es, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft...“ Jesaja 45,7
Zornig wird Gott nach den Vorstellungen der Jüdinnen und Juden, wenn sich die Menschen schlecht verhalten und sich das Leben lange Zeit gegenseitig „zur Hölle machen“. Nach jüdischem Glauben ist es nämlich die Aufgabe der Menschen, das Böse zu überwinden, um das Gute anschließend besonders schätzen zu können. Zum Beispiel sind Menschen in Kriegsgebieten unendlich dankbar, wenn die Waffen niedergelegt werden und endlich wieder Frieden einkehrt. In Ländern ohne Krieg ist der Frieden für viele Menschen dagegen so selbstverständlich, dass sie ihn kaum bemerken oder gar nicht genug schätzen. Was im Judentum das Böse ist, haben wir hier beantwortet: Was ist das Böse im Judentum
Im Christentum
Gott hat das Böse nicht geschaffen und will es auch nicht. Für sie ist Gott gut. Er liebt die Menschen und möchte für sie nur Gutes. Trotzdem gibt es viel Leid und Böses in der Welt. Auch Christinnen und Christen haben dafür keine Erklärung. Viele vermuten aber, das das Böse der Preis dafür ist, dass die Menschen ihr Handeln selbst bestimmen können, aber nicht jeder Mensch dieser Verantwortung gewachsen ist.
Im Islam
gibt es 99 Namen von Gott. Sie beschreiben nur gute Eigenschaften. Hier findest du einen Teil der Namen
Bei den Bahai
Das Böse gibt es eigentlich gar nicht. Böse bedeutet nur, dass das Gute fehlt. Für die Bahai ist Gott selbst absolut gut und auch die Quelle alles Guten. Nach ihrem Glauben hat er den Menschen auch deshalb einen freien Willen gegeben, damit sie sich immer wieder neu für oder gegen das Gute entscheiden können. Der Sinn des „Bösen“ ist es dabei nach dem Glauben der Bahai, dass du das Gute nur richtig schätzen kannst, wenn es ab und zu fehlt. So freust du dich nur ganz bewusst, gesund zu sein, wenn du vorher krank warst. Und du bist besonders froh, wenn du dich nach einem Streit mit einem Freund wieder bestens verstehst.
Im Hinduismus
Gott ist nicht böse. Im Gegenteil, er wendet das Böse ab. Vishnu-Anhängerinnen und -Anhänger verlassen sich dabei zum Beispiel ganz auf ihren „Erhalter der Welt“. Denn wenn das Böse in der Welt Überhand annimmt, dann stellt Vishnu nach ihrem Glauben die rechte Ordnung wieder her.
Im Buddhismus
Jeder Buddha ist für sie grundsätzlich gut, denn sonst wäre er kein Buddha. Manchmal tut aber auch ein Buddha etwas, das auf den ersten Blick "böse" wirkt. Dann steckt aber nach Überzeugung vieler Buddhistinnen und Buddhisten eine gute Absicht dahinter, zum Beispiel möchte der Buddha dann jemanden vor einem Unglück bewahren. Viele Buddhistinnen und Buddhisten glauben aber an böse Mächte. Deshalb findest du vor vielen Tempeln Wächter-Figuren. Sie sollen die Gläubigen vor diesen Mächten beschützen. Welche bösen Mächte es im Buddhismus gibt, haben wir hier beantwortet: Welche bösen Möchte gibt es im Buddhismus