Leihmutterschaft im Christentum

Eine schwangere Frau in einem grau-weiß geringelten T-Shirt umfasst ihren Bauch.
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- ist aus einigen Gründen umstritten
Eine schwangere Frau in einem grau-weiß geringelten T-Shirt umfasst ihren Bauch.
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Leihmutterschaft wird aus katholischer und evangelischer Sicht abgelehnt oder ist zumindest umstritten.

Die katholische und Teile der evangelischen Kirche lehnen die Leihmutterschaft aus unterschiedlichen Gründen ab. Manche protestantische Theologinnen und Theologen haben jedoch nichts dagegen.

Die katholische Kirche kritisiert, dass eine Leihmutterschaft für das Kind zu einem Elterndurcheinander führt, weil es statt einer dann gleich zwei Mütter hat. Außerdem stört diese Technik nach Ansicht der katholischen Kirche auch die Zweisamkeit der Eltern. Sie allein sollen durch geistige und körperliche Liebe ein Kind zeugen, das dann im Bauch der Mutter heranwächst. Eltern, die nicht auf natürlichem Weg schwanger werden können, rät die katholische Kirche zur Adoption eines Kindes.

Die Evangelische Kirche hält ebenfalls nichts von Leihmutterschaft. Sie befürchtet jedoch vor allem, dass Leihmütter ausgebeutet und als Mittel zum Zweck benutzt werden könnten. Manche evangelische Theologen verweisen auf die Bibel. Ihrer Meinung nach hat schon Abraham im Ersten Testament eine Leihmutter beauftragt. Den Befürwortern unter den Theologen ist es wichtig, dass überhaupt ein Kind entsteht und unter guten Bedingungen in einer Familie aufwachsen kann. Die Frage, wer die leibliche Mutter ist, ist für sie eher eine Nebensache.

Zu Abrahams Zeiten haben die Menschen das Thema vermutlich sehr praktisch betrachtet. Auch Abraham selbst soll eine Leihmutter beauftragt haben. Die Bibel erzählt, dass Abrahams Frau Sara lange Zeit kein Kind bekommen konnte. Laut Überlieferung ist Saras Dienstmädchen eingesprungen und hat Abrahams ersten Sohn Ismael ausgetragen und zur Welt gebracht.