Künstliche Befruchtung im Christentum

Mit Hilfe einer Glasnadel wird ein weibliches Ei künstlich mit männlichen Samen befruchtet.
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- die Kirchen halten nichts davon
Ansicht unter einem Mikroskop wie mit Hilfe einer Glasnadel ein weibliches Ei künstlich mit männlichen Samen befruchtet wird.
epd-bild/Jürgen Blume
Bei Christen ist die künstliche Befruchtung umstritten. Die Evangelische Kirche überlässt die Entscheidung den Paaren, die Eltern werden wollen. Die katholische Kirche ist gegen alle Formen der künstlichen Befruchtung.
05.08.2016 - 18:26

Die Katholische und Teile der Evangelische Kirche sind keine Anhänger der künstlichen Befruchtung. Sie kritisieren, dass mit überzähligen befruchteten Eizellen beginnendes Leben weggeworfen wird.

Bei einer künstlichen Befruchtung werden oft mehr Eizellen befruchtet, als im Bauch einer Frau zu Babys heranwachsen können. Einige werden daher weggeworfen. Dagegen protestieren viele Christinnen und Christen. Sie sagen, auch eine befruchtete Eizelle ist schon Leben, das niemand vernichten darf.

Die Evangelische Kirche überlässt die Entscheidung für oder gegen eine künstliche Befruchtung dennoch den Paaren selbst, die gerne Eltern werden wollen.

Die Katholische Kirche sagt dagegen ganz klar Nein zu allen Formen der künstlichen Befruchtung. Sie führt noch einen weiteren Grund an. Nach ihrer Lehre gehören zur Zeugung eines Kindes immer die seelische und die körperliche Liebe der Eltern. Sie sagt, ein Kind soll immer ein Geschenk der Liebe zwischen seinen Eltern sein und kein Laborergebnis. Auch manche Katholikinnen und Katholiken sehen darin allerdings keinen Widerspruch. Für sie ist ihr Kind auch dann ein Produkt ihrer Liebe, wenn es mit medizinischer Hilfe in einem Labor gezeugt wurde.