Die Kirche ist nicht nur das Gebetshaus, sondern auch der "Verein" der Christinnen und Christen. Sie organisiert das christliche Leben. Die Kirchengeschichte berichtet über alle Beschlüsse, Veränderungen, Haltungen zu bestimmten Themen und andere Ereignisse seit ihrer Gründung. Dazu gehört auch die Geschichte der Päpste, der Klöster, der Abspaltungen christlicher Glaubensgemeinschaften und vieles mehr. 

Zur Gründung der Kirche kam es erst nach dem Tod Jesu im 4. Jahrhundert durch Kaiser Konstantin. Vorher gab es Ende des 1. Jahrhunderts die Trennung der Jesusanhänger von der Synagoge, als diese zunehmend an Jesus als Gott glaubten. Den Geburtstag feiern Christinnen und Christen heute noch mit dem Pfingstfest, obwohl das noch nicht zur historischen Gründung der Kirche führte. Nach dem Pfingstereignis blieben die Jünger weiterhin in der Synagoge. Selbst der Apostel Paulus predigte in den Synagogen und suchte dann die Heiden auf.

Weitere wichtige Ereignisse waren zum Beispiel

• die Kreuzzüge vom 11. bis 13. Jahrhundert. Darin bekämpften christliche Gläubige alle Völker mit einer anderen Religion. Nur den ersten von sieben Kriegen haben sie gewonnen.
• die Gründung der Bettelorden im 13. Jahrhundert. Die Mönche der Dominikaner, Franziskaner, Karmeliter und Augustiner begannen ein Leben in völliger Armut. Sie predigten das Christentum und kümmerten sich um Arme und Kranke.
• die Reformation zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Martin Luthers Thesen lösten einen großen Streit unter den Gläubigen im Christentum aus. Die Protestanten wollten dem Papst nicht länger folgen und gründeten schließlich die evangelischen Kirche. Leider hinterließ Martin Luther auch wirkungsvolle Hassschriften gegen Jüdinnen und Juden.