Kreuzzüge

- Krieg in Gottes Namen
Sturmangriff auf die Stadt Akkon durch das Kreuzfahrerheer unter Philipp II. v. Frankreich u. Richard Loewenherz am 11.07.1191, Holzstich nach G.Dore
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Sturmangriff auf die Stadt Akkon durch das Kreuzfahrerheer unter Philipp II. v. Frankreich u. Richard Loewenherz am 11.07.1191, Holzstich nach G.Dore (1832?83). aus: J. Michaud, Histoire des croisades, Paris, 1877, Bd. 1, spätere Kolorierung.
14.01.2021 - 12:56

Im Mittelalter gab es einige Kriege zwischen Christen der katholischen Kirche und Muslimen. Diese Kriege werden heutzutage Kreuzzüge genannt, weil sich die christlichen Kämpfer große Kreuze auf ihre Fahnen und Rüstungen gemalt haben. Es gab drei großen Kreuzzüge, die zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert stattfanden. Man kann aber auch etwas anders zählen – wenn man die kleineren Kreuzzüge nicht zusammenfasst.


Es gab viele verschiedene Gründe für die Kreuzzüge: religiöse, wirtschaftliche, machtpolitische und noch mehr. Einer der wichtigen religiösen Gründe war, dass die Christinnen und Christen glaubten, durch diesen Kampf das Christentum zu verteidigen.


Denn vom siebten Jahrhundert an breitete sich der Islam aus und der wurde in Europa als Bedrohung wahrgenommen. Zu den von den Muslimen eroberten Gebieten gehörte auch das Land, das wir heute Israel nennen. Christinnen und Christen bezeichnen es oft auch als „Heiliges Land“, weil Jesus Christus dort gelebt haben soll. Im „Heiligen Land“ liegt auch die Stadt Jerusalem. Sie bedeutet Gläubigen im Judentum, Gläubigen im Christentum und Gläubigen im Islam viel, weil sich dort wichtige Gebetsstätten befinden – auch heute noch. Dort beten zu können, war den Gläubigen aller Religionen sehr wichtig. Und das konnten sie auch noch, als Jerusalem unter muslimischer Herrschaft stand. Aber gegen Ende des 11. Jahrhundert änderte sich das: Christliche Pilgernde wurden auf ihrem Weg nach Jerusalem überfallen, ausgeraubt und ermordet. Und in Europa kursierten viele Gerüchte darüber, dass die Musliminnen und Muslime christliche Gläubige ganz grausam behandeln und die heiligen Stätten verwüsten würden. Dazu gehörte zum Beispiel die Grabeskirche, die zerstört worden war.


Im Jahr 1095 rief dann Papst Urban II. zu einem „Heiligen Krieg“ zur Befreiung Jerusalems auf. Dabei behauptete er, dass Gott es so wolle. Auf Latein heißt das „Deus lo vult“. Dieser Spruch wurde zum Schlachtruf der Kreuzfahrer, wie die christlichen Kämpfer später genannt wurden. Der Papst versprach den Menschen noch etwas Anderes: Wenn sie auf dem Kreuzzug sterben, kommen sie sofort in den Himmel.


Nicht nur adelige Ritter machten bei den Kreuzzügen mit, sondern auch ganz viele ärmere Menschen. Sie erhofften sich durch ihren Einsatz nicht nur einen Platz im Himmel, sondern auch neue Ländereien und Reichtum.


Der erste Kreuzzug war aus Sicht der Kreuzritter erfolgreich: Sie eroberten Jerusalem zurück und gründeten in den eingenommenen Gebieten neue christliche Königreiche. Bei der Eroberung Jerusalems waren die Kreuzfahrer ganz besonders grausam: Sie ermordeten viele Menschen in der Stadt – auch Frauen und Kinder. Die Religionszugehörigkeit spielte dabei keine Rolle. Unter christlicher Herrschaft wurden die Einwohnerinnen und Einwohner des Landes auch in den folgenden Jahrzehnten oft sehr schlecht behandelt.


Im Laufe der Zeit versuchten die Muslime, das Land zurück zu erobern, und die christlichen Kreuzritter versuchten, ihren Besitz zu verteidigen. Dabei war der Erfolg schließlich auf der Seite der Muslime. Die christlichen Eroberer mussten sich nach und nach immer weiter zurückziehen. Ende des 13. Jahrhunderts fiel dann die letzte Kreuzfahrerfestung.

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