Hallo Lala. Jedes Jahr beginnt am 14. Januar des Jahres der Hızır-Monat und endet am Ende der zweiten Woche im Februar. Je nach Region fasten die Alevitinnen und Aleviten drei aufeinanderfolgende Tage, um an Hızır zu gedenken.
Zudem gibt es eine weitverbreitete Erzählung über Hızır, er habe Noahs Arche vor dem Untergang bewahrt. Nachdem die Essensvorräte und das Trinkwasser auf der Arche nach lange andauernden Fluten aufgebraucht worden war, drohte eine Hungersnot auf dem Schiff „Arche". Noah rief Hızır zur Hilfe und Hızır hat das mit Menschen und Tieren vollbeladene Schiff gegen ein Unwetter und die Hungersnot geschützt. Nachdem das Schiff drei Tage einem Unwetter widerstand, haben die Geretteten drei Tage lang gefastet, um Hızır ihre Dankbarkeit zu zeigen.
Während des Fastens von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird weder Essen noch Trinken zu sich genommen. Beim Fastenbrechen wird bescheiden aufgetischt. Am Abend des letzten Fastentages, der immer ein Donnerstagabend ist, versammelt sich die alevitische Gemeinde zum gemeinsamen Festmahl, welches zusammen vorbereitet wird. Unter Leitung eines religiösen Oberhauptes, der „Ana" oder dem „Dede", werden die Gaben, die „Lokma" zusammengetragen, Kerzen werden angezündet und Gebete aufgesagt.
Eine Tradition, die bis heute gepflegt wird, ist das Zubereiten einer Speise namens „Kavut“. Diese spezielle Speise aus Weizenmehl und Birnen wird über Nacht offen hingelegt, wobei mache Familien nur das Mehl offen hinlegen, mit dem sie am nächsten Tag die Gaben, die „Lokma" zubereiten. Alle wünschen sich etwas und legen sich schlafen. Am nächsten Morgen wird nach Zeichen auf der offen gestellten Speise gesucht, um zu sehen, ob Hızır von dieser probiert hat, was viel Glück und Segen für die Familie bringt. Zum Abschluss der Hızırtage folgt eine Cem-Zeremonie für Hızır, der "Hızır Cem".