Gibt es im Alevitentum wichtige Geschichten?

In Duisburg-Rheinhausen feiern Anhänger der aus Anatolien stammenden Religionsgemeinschaft der Aleviten im Alevitischen Gemeindezentrum ihren Gottesdienst (Cem).
© epd-bild / Hans-Jürgen Bauer
Alevitinnen und Aleviten feiern eine Cem-Zeremonie.
Anonym

Der Ur-Cem ist eine mythologische Geschichte, die auch Ur-Cem-Mythos genannt wird. 

Ein Cem ist aber nicht nur eine religiöse Zeremonie, sondern stärkt auch den gemeinsamen Zusammenhalt der alevitischen Gemeinde. Die heutige Cem-Zeremonie geht auf den Ur-Cem-Mythos zurück, an dem die "Vierzig Heiligen" teilnahmen, daher wird dieser Cem auch „Kirklar Cemi“ also Cem der Vierzig Heiligen genannt. Dieser Cem hat für Alevitinnen und Aleviten eine besondere Bedeutung, weil damals auch ein Semah gedreht wurde, also ein alevitisches Gebet stattfand. 

Der Ur-Cem steckt voller Botschaften und Deutungen, die nicht immer leicht zu verstehen sind. Die Anas und Dedes (die Geistlichen) einer alevitischen Gemeinde helfen dabei, diese Botschaften zu entschlüsseln und sie zu verstehen.