Kleidung im Christentum

In einer katholischen Sakristei hängen zwei weiße Messgewänder für Messdiener an einem Schrank.
© Marius Krause
- verrät Stellung und Amt
Eine evangelische Pastorin mit Beffchen steht in der Mitte der Kirche, zwischen den sitzenden Gläubigen im Gottesdienst
epd-bild/Jens Schulze
An der christlichen Berufskleidung kannst du die Glaubensrichtung und das Amt der Person erkennen

Christinnen und Christen haben keine besonderen Kleiderregeln. Die Ausnahme: In der Kirche oder in einem Kloster sind Minirock und durchsichtige Blusen unerwünscht. Das gilt jedoch für alle Besucherinnen und Besucher, egal welchem Glauben sie angehören.

Eine Kleiderordnung gibt es im Christentum jedoch für die „Helfer“ Gottes. Sie tragen in der Kirche und zu wichtigen Anlässen besondere Gewänder. An dieser „Berufskleidung“ kannst du oft erkennen, ob ein evangelischer Pastor oder ein katholischer Ministrant, ein Priester oder Erzbischof vor dir steht.

Kleidungsstücke in allen Kirchen

Beffchen - ein kurzer schmaler weißer Schal. Das Beffchen tragen Pfarrer und Pastorin oft in Norddeutschland über dem Talar. Es ersetzt dort eine weiße Halskrause.

Habit - eine Kutte. Sie ist die Tracht der Nonnen. Ihr Schnitt und ihre Farbe verrät, welchem Orden die Nonne angehört.

Talar - ein weites und langes schwarzes Gewand. Den Talar tragen Pfarrer und Pastorin beim Gottesdienst.

Kleidungsstücke in der Katholischen Kirche

Albe - ein weißes langes Unterkleid. Priester und Diakone tragen es über dem Schultertuch. Um den Bauch herum hält ein Strick die Albe zusammen. Er heißt Zingulum.

Amikt - ein Schultertuch. Priester und Diakone tragen es unter dem Messgewand.

Birett - eine Art Hut. Priester und Bischöfe tragen ihn außerhalb des Gottesdienstes. Das Birett endet oben mit einem Quadrat. Passend zur Soutane tragen Priester ein schwarzes, Bischöfe ein violettes und Kardinäle ein rotes Birett.

Kasel - ein Messgewand ohne Ärmel. Priester oder Diakone tragen es bei heiligen Messen über der Albe. Die Kasel des Diakons hat zwei Streifen vorne und hinten. Kaseln gibt es schon sehr lange. Sie wurden im Mittelalter und danach immer reicher verziert.

Mitra - eine hohe Mütze mit einem Schild vorne und hinten. Eine weiße Mitra hast du sicher schon einmal auf dem Kopf des Papstes gesehen. Bischöfe tragen im Gottesdienst ebenfalls eine Mitra.

Rauchmantel - ein Umhang. Er wird ebenfalls über der Albe getragen und vorne von einem besonderen Verschluss zusammengehalten. Der Rauchmantel ersetzt die Kasel bei Anlässen wie Prozessionen, Trauungen und Beerdigungen.

Soutane - ein langes weites Gewand. Sie ist in südlichen Ländern weit verbreitet. Priester und Diakone tragen eine schwarze Soutane mit 33 Knöpfen. So viele Jahre lebte Jesus auf der Erde. Bischöfe erkennst du an ihrem lila und Kardinäle an ihrem roten Gewand. Der Papst trägt eine weiße Soutane. Die Soutane wird nur im Alltag vom Zingulum zusammengehalten, nicht aber im Gottesdienst. Dann dient sie als Talar.

Stola - langer breiter Schal. Sie trägt der Priester über beiden Schultern über der Albe.


Tipp: Wenn du in der Kirche eine lange Hose und ein langärmeliges T-Shirt trägst, ist das nicht nur ein Zeichen für deine Ehrfurcht gegenüber Gott. Es ist auch gut für dein eigenes Wohlbefinden. Hinter den dicken Mauern ist es nämlich in der Regel auch an heißen Tagen ziemlich kühl.

Frag mich!

Du suchst eine Antwort auf eine Frage? Da können wir dir bestimmt weiterhelfen. Gib einfach einen oder mehrere Begriffe in das Suchfeld ein und klicke dann auf "LOS GEHTS". Wenn du weißt, um welche Religion es geht, kannst du schon eine auswählen.