Der Toraschrein erinnert an die Bundeslade mit den Zehn Geboten. Daher heißt er auch "Heilige Lade". Die Bundeslade trug das Volk Israel einst durch die Wüste. Nach der Tora gab Gott den Israeliten den Auftrag dazu. Sie wussten dadurch, dass Gott immer in ihrer Mitte wohnt.
Der Urvater Abraham kam weit aus dem Osten in Ur in Chaldäa. Dort entstand das Judentum. Aus dem Osten kommen am Morgen das Licht und damit der Anfang eines neuen Tages. Jüdische und christliche Gläubige verbinden mit dieser Himmelsrichtung den Beginn der Schöpfung. Aus diesem Grund steht der Toraschrein in jeder Synagoge etwas erhöht in einer Nische oder an einer Wand, die nach Osten zeigt. Auf Hebräisch heißt Osten „Misrach“.
Jüdinnen und Juden verbinden damit auch den Tempelberg in Jerusalem, der sich im Osten der Stadt befindet. Darum sind Synagogen weltweit nach Osten ausgerichtet. Manche Gläubige im Judentum markieren die Richtung in ihren Wohnungen mit kleinen Tafeln oder Stickereien, auf denen „Misrach“ steht.
Vor dem Toraschrein in der Synagoge hängt ein Vorhang. Er wird oft von Gemeindemitgliedern gespendet, die damit an einen Verstorbenen oder an die von den Nazis ermordeten Jüdinnen und Juden erinnern wollen. Viele dieser Vorhänge sind aus Samt genäht und in hebräischer Schrift mit einem Vers aus der Tora und mit den Namen der Toten bestickt. Die Farbe wählt der Spender selbst. Nur zum jüdischen Neujahrsfest hängt stets ein weißer Vorhang vor dem Schrein.
Über der Heiligen Lade brennt ein Ewiges Licht. Dieses Licht erinnert an den siebenarmigen Leuchter im Tempel von Jerusalem. Der Leuchter heißt auf Hebräisch Menora.