Das Fest „Kreuzerhöhung“ wird bereits seit Mitte des 4. Jahrhunderts gefeiert, also schon mehr als 1600 Jahre. Heutzutage finden die Feierlichkeiten zur „Kreuzerhöhung“ jedes Jahr am 14. September statt. Es geht zurück auf den Ort, an dem Jesus in Jerusalem gekreuzigt wurde. Wenige hundert Jahre danach wurde genau dort eine große Kirche gebaut und Grabeskirche genannt.
Nach einer Legende hatte damals die Kaisermutter Helena auch das Kreuz, an dem Jesus starb, gefunden. Und weil viele Menschen dieses Kreuz sehen wollten, wurde es einmal im Jahr auf einem erhöhten Platz für alle sichtbar vorgezeigt. So konnten die Menschen vor dem Kreuz beten, ihre Sorgen und Bitten zu Jesus bringen und dabei Gott verehren.
Weil nicht alle Menschen nach Jerusalem reisen und dort vor dem Kreuz beten konnten, wurden einzelne Splitter aus dem historischen Kreuz Jesu in ein anderes neues Kreuz eingefügt. Auf diese Weise können bis zum heutigen Tag auf fünf Kontinenten Menschen mit christlichem Glauben das Kreuz Jesu verehren.
Es kann wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, ob diese Kreuzsplitter wirklich vom Kreuzesbalken Jesu kommen. Aber unabhängig davon, ob die Splitter wirklich vom historischen Kreuz stammten oder nicht, fühlen viele Christinnen und Christen beim Beten vor einem Kreuz in schwierigen Situationen Trost und Kraft.
Die Verehrung eines Kreuzes erinnert uns daran, dass Jesus nie aufgehört hat, für die Menschen da zu sein. Sogar den Tod am Kreuz hat er auf sich genommen. Aber er ist nicht im Tod geblieben, sondern wiederauferstanden, um weiter für uns da zu sein. Deshalb glauben wir, dass Jesus auch heute jederzeit ein weites Herz hat für unsere Sorgen, Nöte und Kummer. Die vielen Kreuze, die an den Wänden in den Kirchen und den Wohnungen hängen, erinnern uns alle an das Kreuz, dass Jesus getragen hat und an dem er für unsere Sünden starb.