Essener

- haben als religiöse, verschlossene Gemeinschaft in Judäa gelebt
Ausgrabungen des Klosters der Essener
© epd-bild/Thomas Lohnes
Ausgrabungen des Klosters der Essener, einer jüdischen Ordensgemeinschaft, in der Siedlung Qumran.

Die Essener waren eine jüdische Gruppe in Judäa. Sie lebten vor rund 2000 Jahren, als der zweite jüdische Tempel in Jerusalem noch nicht zerstört war. Es ist heute nicht viel über die Essener bekannt. Als Gruppe scheinen sie abgesondert von allen anderen Jüdinnen und Juden gelebt zu haben. Wie die Sadduzäer und die Pharisäer gruppierten sich auch die Essener wahrscheinlich nach dem „Makkabäer Aufstand“ gegen die griechische Herrschaft. An den Makkabäer Aufstand erinnern Jüdinnen und Juden heute noch mit dem Chanukka Fest.

Es gibt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die vermuten, dass die Essener in Qumran in einer abgelegenen Siedlung gelebt haben. Vor einigen Jahren 1947 bis 1956 wurden in Höhlen bei Qumran sehr alte eingerollte Texte gefunden. Einige Textpassagen in diesen Schriftrollen berichten, neben den biblischen Texten, von speziellen Regeln des Zusammenlebens und besonderen Vorstellungen eines messianischen Zeitalters. Das heißt, dass sie geglaubt haben, dass ihre Welt bald untergehen wird und ein Messias kommt, der sie rettet. In den Textrollen aus Qumran wird ein „Lehrer der Gerechtigkeit" erwähnt, der „Juda der Essener" sein soll. Das deutet darauf hin, dass es sich bei den Essenern um eine jüdische Gruppe gehandelt hat.

Durch die Untersuchungen der Qumran Textrollen vermuten einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass die Essener als sehr religiöse und verschlossene Gemeinschaft zusammengelebt haben. Das wird auch durch weitere Funde bei den Ausgrabungen in Qumran erkennbar. Es wurden große Essräume und Schlafräume entdeckt. Auch viele jüdische Tauchbäder, also „Mikwaot“, Mehrzahl von Mikwe, weisen auf ein sehr frommes religiöses Leben in Qumran hin.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bei den Ausgrabungen auch festgestellt, dass die Essener sich nicht nur konsequent an die Anweisungen, die in der Tora stehen, gehalten haben, sondern dass sich die Essener auch viele Stunden am Tag mit den Anweisungen selbst beschäftigt haben. Das heißt, dass sie darüber nachgedacht und darüber geredet haben, was in den Anweisungen der Tora enthalten ist, wie sie zu verstehen und umzusetzen sind.

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