Hallo Simon. Es sind nie die Religionen, die Leid verbreiten und töten, sondern Menschen. Manche von ihnen berufen sich dabei zu Unrecht auf ihre Religion. Das geschieht vor allem in großen Glaubensgemeinschaften.
Von kleinen Religionen geht dagegen so gut wie nie Krieg aus. Das gilt auch für die Bahai. Zu ihren Grundprinzipien gehört es, keinem Menschen Leid zuzufügen und die Religion nicht zur Ursache von Streit oder Kampf werden zu lassen. Stattdessen sind die Bahai dazu aufgerufen, das Wohl der Menschheit zu sichern, ihre Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen.
Baha’ullah sagt in der Ährenlese über die Menschen: „Lasst sie nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden." Baha’ullah hat die Lehre der Bahai überbracht, die Ährenlese ist eine Sammlung seiner Texte. Darin heißt es klar und deutlich, dass Religion nicht mit dem Schwert verbreitet werden darf. Auch der „heilige Krieg“, von dem zum Beispiel im Koran die Rede ist, soll niemals als wirklicher Krieg gegen andere Menschen verstanden werden, sondern nur in übertragenem Sinne als „Kampf“ gegen böse Absichten oder Streben nach dem Guten.
Aber auch Bahai sind nicht völlig frei von Gewalt. So gab es nach der Hinrichtung des Bab zum Beispiel einen Anschlag einiger verzweifelter Babi auf das Leben des Schahs. Diesen Anschlag haben Baha'ullah und andere Babi verurteilt, aber das bedeutet nicht, dass so etwas nicht wieder geschehen kann.
Welche Religion hat noch nie Leid verbreitet und getötet?
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