Im Koran und in der Bibel gibt es einige Stellen, die man als Aufruf zur Gewalt gegen Andersgläubige verstehen kann. Diese Berichte beziehen sich aber auf ganz bestimmte Zusammenhänge. Sie sollen den Menschen Mut machen, ihren Glauben zu verteidigen und nach ihm zu leben. Sie sind kein Aufruf an alle Muslime oder an alle Juden und Christen, Menschen mit einer anderen Religion anzugreifen. Denn alle drei Religionen haben das Ziel, dass die Menschen in Frieden auf der Welt zusammen leben.
Der Koran ermutigt Muslime zum Beispiel dazu, sich gegen Menschen zu wehren, die nicht nur selbst Gott leugnen, sondern auch Muslime daran hindern wollen, nach dem Islam zu leben. So berichtet der Koran unter anderem über die Lage der ersten Muslime, die gemeinsam mit Mohammed aus Mekka vertrieben wurden. Sie kämpften zuerst gegen die Anfeindungen der Menschen, die den Islam ablehnten und die Muslime bekämpften. Doch schon bald wandten sich Mohammed und seine Freunde ab und wanderten nach Medina aus, in der Hoffnung, dort in Frieden leben zu können.
Die Bibel der Juden und Christen berichtet, dass auch die Hebräer gegen Völker gekämpft haben, die den Glauben an Gott verbieten wollten. Dabei war durchaus Gewalt im Spiel. In der Bibel steht aber auch, dass jeder seinen Nächsten lieben soll. Im Zweiten Testament der Christen erweitert Jesus dieses Gebot auf alle Menschen, sogar auf die eigenen Feinde - und damit natürlich auch auf alle Menschen mit einem anderen Glauben.
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