Wie sieht der Tagesablauf im christlichen Kloster aus?

Der Tagesablauf in einem christlichen Kloster ist je nach Ordensgemeinschaft unterschiedlich. Er hängt von den Regeln ab, nach denen die Mönche und Nonnen leben. Die Benediktinerinnen der Abtei Kloster Engelthal beispielsweise leben nach der Regel des Heiligen Benedikt. Sie heißt „Ora et Labora“. Das ist Lateinisch und bedeutet „Bete und arbeite“. Die Ordensschwestern treffen sich über den Tag verteilt sechsmal in der Klosterkirche, um die Eucharistie und das Stundengebet miteinander zu feiern. 
Sie beginnen den Tag am frühen Morgen um 6 Uhr mit dem Morgenlob. Es heißt auf Lateinisch Laudes. Danach haben die Schwestern Zeit, um zu meditieren, zu beten oder in der Bibel zu lesen. Um 8 Uhr treffen sie sich zur Eucharistiefeier in der Kirche. Anschließend gibt es Frühstück und danach gehen die Benediktinerinnen ihrer Arbeit im Kloster nach. Um 12 Uhr treffen sich alle zum Mittagsgebet und essen anschließend schweigend, während eine Schwester etwas vorliest. Nach einer Mittagspause geht es wieder an die Arbeit, bis um 17 Uhr die Vesper stattfindet, das Abendlob. Auch beim Abendessen schweigen die Schwestern während der Tischlesung. Aber in der Gemeinschaftszeit danach reden oder spielen sie miteinander oder gehen im Klostergarten spazieren. Die Komplet, das ist das Nachtgebet, und die Vigilien, die Nachtwache, beginnen um 20 Uhr. Gegen 21 Uhr ziehen sich die Ordensschwestern dann in ihre Zimmer zurück.