Hallo. Es ist nichts darüber bekannt, dass Jüdinnen und Juden jemals ein geheimes Zeichen hatten, mit dem sie sich gegenseitig erkennen konnten, das aber vor anderen Menschen verborgen bleiben sollte. Zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten haben Menschen erzählt, dass Jüdinnen und Juden im Geheimen handeln und Dinge im Weltgeschehen beeinflussen würden. Die Absicht hinter diesen Erzählungen war und ist es, jüdischen Menschen zu schaden.
Tatsächlich passt es auch gar nicht zum Judentum, versteckte oder geheime Symbole zu verwenden. Für Jüdinnen und Juden ist ihr Jüdisch-Sein mehr als ein Glaube, mehr als eine Religion. Jüdisch-Sein ist Identität. Das bedeutet, es gehört untrennbar zu dieser Person dazu. In der Geschichte gab es leider Zeiten, in denen Jüdinnen und Juden verfolgt wurden. Sie hatten dann die Wahl, zu ihrem Jüdisch-Sein zu stehen und im schlimmsten Fall dafür zu sterben oder zu einer anderen Religion überzutreten. In Zeiten von Verfolgung gab es durchaus jüdische Menschen, die eine andere Religion angenommen haben. Für alle anderen war klar: Wenn es hart auf hart kommt, würden sie sterben. Aber das Jüdisch-Sein zu verstecken, war keine Option.
Selbst in diesen Zeiten der Verfolgung haben Jüdinnen und Juden nie damit aufgehört, Zeichen des Judentums zu leben. Dazu gehören Rituale, die das jüdische Volk an ihren Bund mit G'tt erinnern und sichtbar für andere Menschen sind, wie die Beschneidung und der Schabbat. Auch in Zeiten von Verfolgung wurden männliche jüdische Nachkommen beschnitten. Und auch das Einhalten des Schabbats mit all seinen Regeln haben Jüdinnen und Juden fortgeführt.
Wenn du dich mehr für das Judentum interessierst und vielleicht auch selbst einmal an einer Schabbatfeier in einer Synagoge teilnehmen möchtest, kannst du einfach mal bei einer jüdischen Gemeinde in deiner Nähe nachfragen.