Wenn eine Mutter Jüdin ist, dann ist auch ihr Baby von Geburt an jüdisch. Den Bund mit Gott besiegelt bei Jungen die Beschneidung. Diese Tradition heißt auf Hebräisch Brit Mila. Für Jüdinnen und Juden gilt sie als Zeichen dafür, dass der jüdische Glaube nun auch in der nächsten Generation weiter lebt. Darum ist sie Jüdinnen und Juden sehr wichtig.
Bei der Beschneidung wird dem Jungen am achten Lebenstag die Vorhaut entfernt. In Ausnahmefällen wird die Brit Mila verschoben, zum Beispiel wenn das Baby krank oder für den Eingriff noch zu schwach ist. Wenn ein Mann erst später den jüdischen Glauben annimmt, zeigt er seine Zugehörigkeiten zum Bund mit Gott ebenfalls mit der Beschneidung.
Die Beschneidung am achten Tag hat aus jüdischer Sicht den Vorteil der schnellen Heilung. Die Kinder können sich an ihre Beschneidung nicht erinnern und tragen keine seelischen Schäden davon. Der achte Tag hat außerdem eine spirituelle Bedeutung, denn die 8 hat im Judentum zusätzlich die Bedeutung von Ewigkeit und Unendlichkeit. Sie stellt dem jüdischen Glauben nach eine Verbindung zu Gott her.
Manche jüdische Familien verschieben die Brit Mila heute auch, damit sich ihre Söhne später selbst für oder gegen den jüdischen Glauben und das Ritual der Beschneidung entscheiden können. Sie diskutieren auch darüber, ob es in Zukunft überhaupt noch Beschneidungen an Kindern geben soll.