Beschneidung bei Jungen

Ein schlafender kleiner Junge in einer Kinderwippe.
© Barbara Wolf-Krause
- ist umstritten
Ein jüdischer Beschneider bei der Beschneidung eines jüdischen Jungen.
epd-bild/Herby Sachs
Die Beschneidung eines jüdischen Jungen heißt auf Hebräisch Brit Mila.

Jungen oder Männern wird bei einer Beschneidung die Vorhaut vom Glied entfernt. Das ist die Haut über der Eichel, die sich zurück schieben lässt. Sie dient vor allem dazu, die Eichel zu schützen. Die Vorhaut hat keine überlebenswichtige Aufgabe. Dennoch ist ihre Entfernung ein Eingriff in den Körper und manchmal auch in das Sexualleben.

Eine Beschneidung muss immer keimfrei und fachgerecht ausgeführt werden. Dann erleiden gesunde Jungen und Männer in der Regel keine körperlichen Nachteile durch den Eingriff. Wie bei jeder Operation kann aber auch bei einer Beschneidung etwas schief gehen. In manchen Fällen führt der Eingriff dann für kurze Zeit, selten sogar ein Leben lang zu körperlichen Problemen.

Manche Männer haben auch seelische Probleme nach einer Beschneidung. Sie fühlen sich übergangen oder verstümmelt. In einigen Ländern wird deshalb immer wieder darüber diskutiert, ob eine Beschneidung auch für Jungen verboten werden soll. Die Fürsprecher eines Verbotes weisen darauf hin, dass die Beschneidung von Kindern und Jugendlichen deren Recht auf körperliche Unversehrtheit verletzt. Denn Babys können noch nicht selbst entscheiden und ältere Kinder können die Folgen vielleicht nicht gut genug abschätzen. Eine Ausnahme gilt, wenn der Eingriff aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist.

Eine Beschneidung aus gesundheitlichen Gründen wird zum Beispiel vorgenommen, wenn die Vorhaut verletzt oder so eng ist, dass sie sich nicht zurück ziehen lässt. Dann kann sich der Junge oder der Mann darunter nicht waschen. Das kann unangenehm werden, denn unter der Vorhaut ist es warm und feucht. In diesem Klima fühlen sich Bakterien besonders wohl. Sie können eine Entzündung verursachen und sogar Krebs auslösen.

Ohne Vorhaut ist die Eichel trockener. Dort können Bakterien kaum überleben. Vor allem in heißen Ländern lassen sich Männer auch aus diesen Gründen beschneiden.

In seltenen Fällen beschneidet ein Arzt einen Patienten auch, um ihm die Vorhaut an anderer Stelle wieder einzusetzen. Sie dient zum Beispiel manchmal als Ersatzteil für eine verletzte Harnröhre.

Und außerdem spielt die Beschneidung in einigen Religionen eine große Rolle. Klick mal die Links unten!

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