Was ist der Unterschied zwischen dem jüdischen Schabbat und dem christlichen Sonntag?

Schabbat:
Der Schabbat ist biblischen Ursprungs. An vielen Stellen nennt die Tora den Schabbat als letzten Tag des Schöpfungsprozesses und als Tag der Ruhe. Als Verpflichtung und Gebot wird der Schabbat unter anderem in den Zehn Geboten genannt. Hier wird auch der zweite Aspekt des Schabbat genannt: die Erinnerung an die Befreiung des jüdischen Volkes aus der Sklaverei in Ägypten.

Zur Ehrung des Schabbat gab es, ebenfalls biblisch beschrieben, ein Zusatzopfer – eine Ehrung des Schabbat, die auch heute noch als Zusatzgebet Teil des Schabbat-Gottesdienstes ist. Der Schabbat ist also geschichtlich viel älter als der christliche Sonntag. Mit dem Schabbat sind im Judentum auch Verpflichtungen verbunden, die von zentraler Bedeutung sind. Sie stellen eines von drei Zeichen dar, die zum Bund des jüdischen Volkes mit G‘‘tt gehören. Daher halten sich Jüdinnen und Juden konsequent an das biblische Arbeitsverbot am Schabbat, als Tag der Ruhe.

Sie machen viele Dinge nicht, die von den Rabbinern in Mischna und Talmud als relevante Arbeiten erklärt wurden, die am Schabbat nicht erlaubt sind. Doch das heißt nicht, dass Jüdinnen und Juden am Schabbat tatenlos sind. Sie machen möglichst viel, was erlaubt ist, weil der Schabbat ein besonderer Tag, ihnen heilig ist. Und so gilt der Schabbat rabbinisch als ein Vorgefühl auf die Erlösung, auf das messianische Zeitalter.

Sonntag:
Der Sonntag ist für Christinnen und Christen der Wochentag, an dem sie sich daran erinnern/erinnert werden, dass Jesus auferstanden ist. An diesem Tag treffen sich die Christinnen und Christen, um miteinander ihren Gottesdienst zu feiern. Sie hören den Worten aus der Bibel zu, empfangen Jesus in Gestalt des Brotes in dem Abendmahl, das in der katholischen Kirche Eucharistie genannt wird.

Sie freuen sich, dass Jesus immer in Ihrer Mitte ist. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen, Matthäus“ 18,20) und loben und danken Gott mit Liedern und Gebeten.

Der Sonntag ist für die Christinnen und Christen auch ein Ruhetag in Anlehnung an den siebten Schöpfungstag, an dem Gott ruhte und sich an den Werken seiner Schöpfung freute.