Wie gelangte Siddharta Gautama zur Erleuchtung?

Anonym

Als Siddharta Gautama fast 30 Jahre alt war, verließ er den Palast seiner Eltern, seine Frau und seinen kleinen Sohn. Sein Ziel war es, Frieden und Erlösung zu finden. Laut Überlieferung wanderte Siddharta zunächst als Bettler durch Nordindien. Er lebte in Askese. So nennt man die absolute Enthaltsamkeit. Siddharta hatte in dieser Zeit kaum etwas zum Anziehen und aß fast nichts. Er hoffte, dass ihm der strenge Verzicht auf jede Ablenkung Erkenntnisse bescheren würde. Doch er wurde nur immer schwächer. Und nach einiger Zeit erkannte er, dass ihn weder ein Leben in Luxus noch ein Leben in Armut und Enthaltsamkeit die Erleuchtung bescheren würde. Daher entschied sich Siddharta für einen Mittelweg. Fortan lebte er bescheiden, kleidete sich jedoch angemessen und aß gesunde Mahlzeiten.

Nachdem er rund fünf Jahre unterwegs gewesen war, meditierte Siddharta eines Tages unter einem Feigenbaum in Bodhgaya. Dieser Ort hieß zuvor Uruvela. Siddharta konzentrierte sich an diesem Tag ganz besonders darauf, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Dabei soll er plötzlich drei Dinge klar vor Augen gehabt haben:

  1. Er erinnerte sich an seine früheren Geburten.
  2. Er fand Beweise dafür, dass gute oder schlechte Taten im nächsten Leben belohnt oder bestraft werden.
  3. Er erkannte vier Wahrheiten über das alles beherrschende Leid, nämlich woraus es besteht, wie es entsteht, wie es vergeht und welche Wege dazu führen, dass das Leid vergehen kann.

Buddhistinnen und Buddhisten glauben, dass es Siddharta Gautama an diesem Tag gelang, sich von allen Gedanken und Wünschen zu befreien. Dieses Erlebnis heißt Bodhi. Es erhebt den Betroffenen zum Erleuchteten, zum Buddha.