Ist die Eucharistie die wahre Verwandlung der Hostie in Fleisch und des Weines in das Blut Christi oder eine Metapher?

Viktor

Hallo Viktor. Religionen sind Glaubensfragen. Das heißt, woran ein Mensch glaubt und woran er nicht glauben möchte, ist jedem Menschen freigestellt. Niemand darf gezwungen werden, an eine bestimmte Religion oder religiöse Vorstellung zu glauben.

Weil Religionen aber auch Bekenntnisgemeinschaften sind, in denen alle Gläubige an dasselbe glauben, gehört zum Glauben an eine Religion auch die religiösen Vorstellungen zu teilen. Welche religiösen Vorstellungen zum Glauben an eine Religion gehören, haben Gelehrte für die meisten religiösen Fragen in Lehrmeinungen zusammengefasst.

Zum Beispiel gibt es katholische Gelehrte die glauben, dass die Eucharistie wörtlich zu verstehen ist. Also die Hostie, so werden die weißen Brotscheiben genannt, sich in Fleisch und der Wein in das Blut von Jesus Christus verwandelt.

Wenn Hostien übrig bleiben, werden diese nach der Feier der Eucharistie an einem besonderen Ort in der Kirche aufbewahrt. Der Ort heißt Tabernakel, was übersetzt „Zelt" heißt. Die Tabernakel in den Kirchen sind oft sehr kostbar wie wein Schatzkiste gestaltet. Ebenfalls leuchtet in der Nähe des Tabernakels eine rote Kerze, die auf die Gegenwart Gottes in Gestalt des Brotes im Tabernakel hinweist.

Dieses heilige Brot ist für die Katholikinnen und Katholiken nämlich kein „normales" Brot mehr, sondern „Leib Christi“ und darum heiliges Brot. Die Katholikinnen und Katholiken sprechen dann auch von diesem Brot als dem „Allerheiligsten", was ausdrückt, wie kostbar dies für sie ist. Die Eucharistie wird dann auch außerhalb der Eucharistiefeier zu erkrankten Menschen gebracht, um sie zu stärken.

In den evangelischen Kirchen gibt es unterschiedliche Auffassungen zu der Eucharistie. Für die reformierten christlichen Gemeinden ist das Abendmahl ausschließlich symbolisch zu verstehen. Die lutherischen Christinnen und Christen glauben, dass im Augenblick des Abendmahls Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt werden. Nach der Feier des Abendmahles wird daraus dann wieder gewöhnliches Brot und normaler Wein.