Judentum und Christentum erzählen, dass die Israelitinnen und Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten wirklich rund 40 Jahre lang in der Wüste unterwegs waren. Dabei lag ihr Ziel, das Land Kanaan, nur 400 Kilometer Luftlinie entfernt. Nur zwei der Flüchtenden sollten das „gelobte Land“ am Ende auch erreichen, zusammen mit den Kindern der anderen.
Vor 3.000 Jahren gab es natürlich noch keine Fahrzeuge, in der Wüste keine Straßen und auch kein Navi. Daher konnten sich die Israelitinnen und Israeliten nicht wie auf einer modernen Transitstrecke auf kürzestem Weg von Ägypten nach Kanaan begeben. Stattdessen zogen sie als Nomaden zu Fuß oder mit Kamelen mit ihren Zelten kreuz und quer umher.
Laut Überlieferung blieben sie an einigen Orten auch für längere Zeit. Dort erlebten sie viele Dinge, auch solche, die sie daran zweifeln ließen, ob es Gott wirklich gab.
Kurz vor dem Ende der eigentlichen Reise kostete das fast alle von ihnen das Leben. Da schickte Mose zwölf Kundschafter in das Land, das die Israeliten einnehmen sollten. Nach ihrer Rückkehr berichteten zehn von ihnen von riesigen Menschen und schüchterten die Israeliten damit so ein, dass sie Angst bekamen und umkehren wollten. Nur Josua und Kaleb riefen dazu auf, Gott zu vertrauen. Doch das Volk hörte nicht auf die beiden. Sie weigerten sich, um das versprochene Land zu kämpfen, beschimpften Mose, Josua und Kaleb und hätten die Botschafter sogar fast noch gesteinigt. Daraufhin beschloss Gott, alle, die an ihm zweifelten, in der Wüste sterben zu lassen.
Auch Mose hatte Gott nicht vertraut. Als das Volk wieder einmal Wasser verlangte, hatte er auf den Felsen geschlagen, denn auf dieses Zeichen hin hatte Gott schon einmal Wasser sprudeln lassen. Dieses Mal aber sollte Mose zu dem Stein sprechen. Mose hatte sich also nicht genau an Gottes Anweisung gehalten. Die Bibel erzählt, dass Gott Mose daraufhin nur noch einen Blick vom Berg Nebo auf das versprochene Land erlaubte, als Josua nach den 40 Jahren das Volk in das Land führte. Dann ließ er auch Mose – wie vorher die anderen Zweifler – sterben.
Jüdinnen und Juden glauben, dass erst die Wanderung durch die Wüste mit all ihren Ereignissen die befreiten Sklavinnen und Sklaven zu einem richtigen Volk machte. Nach ihrer Überzeugung haben sie die lange Zeit gebraucht, um viel zu lernen für ein Leben im eigenen Land.
Die Erzählung findest du in der Tora im 4. Buch Mose.
Zogen die Israeliten wirklich 40 Jahre durch die Wüste?
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