Eine Scheidung im Islam ist möglich, wenn es einen guten Grund dafür gibt. Allerdings sind beide Ehepartner dazu aufgerufen, nicht leichtfertig mit ihrer Ehe umzugehen.
Im Hadith Buchari heißt es:
- "Von allen erlaubten Dingen verabscheut Allah die Scheidung am meisten."
Ein möglicher Grund für eine Scheidung ist es im Islam zum Beispiel, wenn ein Ehepartner den Glauben an seine Religion verliert oder dem Partner nicht mehr vertraut. So können Ehebruch, Respektlosigkeit und Gewalt zur Trennung führen. Vor einer endgültigen Trennung sollen sich zerstrittene Paare vor Freundinnen und Freunden oder Verwandten aussprechen, sich ihren Rat anhören und mit ihnen gemeinsam nach einer Lösung für ihre Probleme suchen. Manche Ehen lassen sich auf diese Weise retten.
Einigt sich das Paar nicht, müssen sie eine Bedenkzeit von rund drei Monaten einhalten. In dieser Zeit dürfen sie nicht mehr miteinander schlafen. Wenn sich in dieser Zeit herausstellt, dass die Ehefrau vorher schwanger geworden ist, können beide noch einmal ernsthaft überlegen, ob sie unter diesen Umständen nicht doch lieber zusammenbleiben wollen.
Kommt es tatsächlich zur Scheidung, muss der Mann auch weiterhin dafür sorgen, dass die Frau und seine Kinder genug Geld zum Leben haben. Beide Partner dürfen später wieder heiraten.