Und Papa seh ich am Wochenende

Ein schwieriges und meist auch sehr trauriges Thema wird in diesem Bilderbuch behandelt. Leo erlebt es hautnah.

Er erzählt davon, wie schön es früher einmal war und wie das Streiten der Eltern immer mehr Raum einnimmt. Leos Mama erklärt ihm den Streit als "dicke Luft" zwischen ihnen. Durch sie kommen sich die Eltern einfach nicht mehr nahe. Papa schläft deshalb immer öfter auf der Couch. Als die Eltern sich irgendwann sogar trennen und der Vater auszieht, versucht Leo, seine leer geräumten Fächer und Schubladen mit Spielsachen zu füllen - das traurige Gefühl aber bleibt.

Leo ist nun zweigeteilt, so fühlt es sich zuerst an. Doch dann lernt er, dass er einfach er selbst bleiben kann und erkundet sein neues Leben an zwei Orten. Dabei erlebt er nicht nur Trauer und Zweifel, sondern auch schöne Momente.

Die Bilder des Buches sind häufig über die ganze Doppelseite gezeichnet. Auch wenn man den Text nicht lesen würde, kann man an den Gesichtern von Leo und seinen Eltern genau ablesen, wie es ihnen gerade geht und was sie fühlen. Besonders das Bild, in dem sich Leo unter dem Bett versteckt, erzählt seine eigene Geschichte. Wenn du gerade eine Trennung mitmachst, zeigt das Buch, wie es vor, während und danach sein kann. In dieser Geschichte finden alle drei eine gute Lösung.

Mein Tipp: Das Buch bietet hilfreiche Hinweise für Eltern und Kinder. 

Mir gefällt, dass die Eltern und auch Leos Oma im Verlauf der Geschichte immer mehr mit ihm reden und ihm erklären, was gerade passiert. Am Anfang ist das leider noch nicht so.
Jetzt weiß Leo, dass er an der Scheidung seiner Eltern keine Schuld hat und nicht alleine gelassen wird. Am Ende traut er sich auch, seine eigenen Wünsche laut auszusprechen ("Komm noch mit zur Haustür").