Hallo Silja. Das deutsche Tierschutzgesetz verbietet das Schächten. Jüdische und muslimische Schlachter bekommen aber eine Ausnahmegenehmigung, wenn sie eine besondere Ausbildung abgeschlossen haben, die Technik des Schächtens gut beherrschen und damit dem Tier lange Qualen ersparen. Alle anderen Schlachter in Deutschland müssen ein Tier mit einem Bolzenschuss vor den Kopf, mit Stromstößen oder Gas betäuben, bevor sie es töten.
In der Gesellschaft streiten sich die Menschen seit vielen Jahren darüber, welche Methode für die Tiere schonender ist. In Hannover haben zwei Wissenschaftler schon 1978 herausgefunden, dass die Tiere unter der richtig durchgeführten Schächtung weniger leiden als unter der Betäubung durch das Bolzenschussgerät. Sie haben damals während der Schlachtungen die Hirnströme der Tiere gemessen und verglichen.
Viele Tierschützerinnen und Tierschützer fordern vor allem eine artgerechte Haltung der Tiere zu ihren Lebzeiten. Neben unzumutbarer Massentierhaltung beklagen sie den großen Stress, den die Tiere in den Stunden oder sogar Tagen vor der Schlachtung erleiden. Sie weisen darauf hin, dass der Abschied aus der gewohnten Umgebung, die lange Fahrt in engen und im Sommer oft heißen Transportfahrzeugen, die unbekannten Geräusche des Motors und der Straße und die Ankunft im ungewohnten Schlachthof unter fremden Tieren und Menschen den Tieren große Angst einjagen.
Doch auch in artgerechter Haltung auf Biohöfen leben und sterben Tiere nur selten ganz ohne Stress. Immer mehr Menschen mit ganz unterschiedlichem Glauben denken daher darüber nach, ob sie nicht auf Fleisch verzichten oder wenigstens weniger davon essen wollen als bisher. Schließlich gibt es viele andere gesunde Lebensmittel.
Viele Musliminnen und Muslime nehmen sich dabei ein Beispiel an ihrem Propheten Muhammad. Es heißt, er habe nur sehr selten Fleisch gegessen und der Khalif Omar habe das sogar ganz verboten.
Ist das Schächten erlaubt?
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