Hallo Jule. Zwischen Judentum und Christentum gibt es viele Gemeinsamkeiten. Beide glauben an das Wort Gottes in der Tora bzw. im Ersten Testament. Der Knackpunkt liegt im Zweiten Testament, denn das erzählt von Jesus Christus. Er hat für jüdische und christliche Gläubige eine ganz unterschiedliche Bedeutung.

• Für Christinnen und Christen ist Jesus der Sohn Gottes. Sie glauben, dass Gott in Jesus von Nazaret Mensch geworden, in die Welt gekommen und den Menschen auf einzigartige Weise nahe gekommen ist. Das feiern sie besonders an Weihnachten.

• Für Jüdinnen und Juden ist Jesus ein Mensch. Als sich das Christentum aus dem Judentum entwickelte, kam es zu Auseinandersetzungen über den Glauben. Die christlichen Gläubigen verfolgten die Jüdinnen und Juden auf schlimme Weise. Anschließend lehnten viele Jüdinnen und Juden die Christinnen und Christen und das Zweite Testament ab. Heute gibt es auch viele jüdische Menschen, die Jesus als großen Rabbiner ehren. Sie lesen viele Geschichten im Zweiten Testament als jüdische Geschichten. Aber für Jüdinnen und Juden ist Jesus nicht Gott. Für sie gibt es nur einen einzigen Gott.