Tischa beAw

Blick auf die Bima und den Toraschrein in der Westendsynagoge in Frankfurt am Main.
© Barbara Wolf-Krause
- viele Jüdinnen und Juden trauern, fasten und hoffen
Blick auf die Bima und den Toraschrein in der Westendsynagoge in Frankfurt am Main.
Barbara Wolf-Krause
Am jüdischen Fastentag Tischa beAw treffen sich viele Gläubige in der Synagoge.

Der jüdische Fastentag Tischa beAw ist der 9. Aw (Tescha = 9, Aw ist der jüdische Monat etwa im Juli/August) und für viele Jüdinnen und Juden gleichzeitig ein Tag der Trauer und der Hoffnung.

Tischa beAw erinnert Jüdinnen und Juden an besonders schlimme Ereignisse in ihrer Religion. Ganz besonders trauern sie um die beiden zerstörten Tempel, die nacheinander in Jerusalem standen. Sie waren die heiligsten Stätten im Judentum. Jüdinnen und Juden glauben aber auch, dass Gott ihnen gerade dann hilft, wenn die Zeiten besonders schwer sind. Daher ist Tischa beAw für sie auch ein Tag der Erwartung und der Hoffnung. So rechnen viele Gläubige im Judentum damit, dass ihr Erlöser eines Tages an Tischa beAw geboren wird.


Als Zeichen ihrer Trauer um die Tempel fasten viele Jüdinnen und Juden an Tischa beAw: Von Sonnenuntergang des Vorabends bis zum Einbruch der Dunkelheit am nächsten Tag essen und trinken sie nichts. Viele Gläubige treffen sich außerdem in der Synagoge. Der Gebetsraum liegt an diesem Tag im Schummerlicht. Dort sitzen alle Besucherinnen und Besucher auf niedrigen Stühlen oder hocken auf dem Boden, beten und lesen die Klagelieder Jeremias und Trauerpsalmen. Viele Jüdinnen und Juden unternehmen an Tischa beAw nichts, was sie vom Trauern ablenkt.

Tischa beAw ist jedoch kein Vollfeiertag, sondern ein regulärer Arbeitstag.

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