Polytheismus

- der Glaube an viele Götter
Hindu-Tempel Srirangam
© Kamakshi Subramani/Unsplash
Auf dem Hindu-Tempel Srirangam sind verschiedene Hinduistische Gottheiten zu sehen.

Polytheismus beschreibt Religionen, die an viele verschiedene Götter glauben. Das Wort kommt aus dem Griechischen: „poly“ heißt „viele“ und „theos“ bedeutet „Gott“. Also: der Glaube an viele Götter. In polytheistischen Religionen hat jeder Gott besondere Aufgaben und Eigenschaften.

Es gibt viele Religionen auf der Welt, die polytheistisch sind. Die bekannteste ist der Hinduismus: Hindus glauben an Götter und Göttinnen wie Brahma (den Schöpfer), Vishnu (den Erhalter) und Shiva (den Zerstörer). Auch die antike ägyptische Religion war polytheistisch: Die alten Ägypter glaubten an Götter wie Ra (den Sonnengott), Osiris (den Gott des Jenseits) und Isis (die Göttin der Liebe und Magie). In der antiken griechischen Mythologie gab es ebenfalls einen Götterkosmos. Die Griechen glaubten an Zeus (den Vater der Götter), Hades (den Gott der Unterwelt) und Poseidon (den Gott des Meeres). Ähnlich war es in der römischen Mythologie. In Rom hatten die Götter aber andere Namen: Jupiter (Zeus), Pluto (Hades) und Neptun (Poseidon).

Warum gibt es mehrere Götter?

In polytheistischen Religionen hat jede Gottheit eine spezielle Rolle. Zum Beispiel gibt es Göttinnen und Götter für die Fruchtbarkeit, die Gesundheit, die Natur, die Liebe, den Krieg und so weiter. Die Menschen beten dann zu denjenigen Göttern, wenn sie Hilfe in ihrem Bereich brauchen. Wenn jemand zum Beispiel eine gute Ernte wünscht, betet er zu einem Gott der Fruchtbarkeit.

Für diese Götter haben die Menschen oft eigene Tempel oder Schreine errichtet. Dort wird gebetet oder es werden Opfer gebracht. Diese Opfer können Blumen, Speisen, Früchte oder andere wertvolle Gegenstände sein. Zu Ehren besonderer Götter werden sogar Feste gefeiert. 

Polytheistische Religionen erklären die Welt also aus verschiedenen Perspektiven. Der Glaube an viele Götter hilft den Menschen, ihre Welt besser zu verstehen. Jede Gottheit hat ihre eigene Persönlichkeit, die sich mit verschiedenen Aspekten des Lebens beschäftigt. 

Heute gibt es viele Menschen, die an mehrere Götter glauben. Neben dem Hinduismus gibt es einige indigene Religionen, die polytheistisch sind. Der Glaube an mehrere Gottheiten wird auch noch weiter unterschieden: Im sogenannten Henotheismus zum Beispiel wird eine Gottheit eine bestimmte Zeit lang verehrt. Manche Bereiche des Hinduismus sind henotheistisch. 

Das Gegenteil von Polytheismus ist Monotheismus, der Glaube an einen Gott. Das griechische Wort "monos" bedeutet "allein".