Die indigenen Gruppen Amerikas sind vielfältig und sie kennen viele verschiedene Gottheiten. Jede ethnische Gruppe hat ihre eigene Glaubensvorstellung. Allein in den USA gibt es über 550 anerkannte tribes; das ist das englische Wort für Stämme. Doch Stamm ist keine korrekte Bezeichnung. Wir sagen auch nicht Indianer, sondern American Indians. Denn so wollen die Ureinwohner Nordamerikas genannt werden. In Kanada kommen nochmal über 600 tribes hinzu. Und in Südamerika leben mehr als 400 indigene Gruppen.
Die Antwort auf die Frage wäre also ziemlich lang. Zwar gibt es für die drei geographischen Zonen Nord-, Mittel- und Südamerika bei manchen Gruppen Ähnlichkeiten. Aber den Glauben an eine einheitliche Gottheit oder eine gemeinsam genutzte Sprache oder Schrift hat es nie gegeben.
In fast allen amerikanischen Glaubensvorstellungen gibt es allerdings einen Schöpfungsmythos, also eine Geschichte, wie die Welt entstanden ist. In Nordamerika wird sie auf Englisch als creator story bezeichnet. Der Schöpfer, der Hauptdarsteller in dieser Geschichte ist, ähnelt der europäischen Vorstellung einer Gottheit.
In Mittel- und Südamerika gibt es in vielen ethnischen Gruppen konkrete Vorstellungen eines Gottes oder einer Göttin. Die Azteken, deren Nachfahren bis heute Feste und Rituale der mittelalterlichen Zivilisation praktizieren, verehrten Quetzalcoatl. Quetzalcoatl war der gefiederte Schlangengott des Windes und der Schöpfung. Die Inka Südamerikas glaubten an Inti, ihren Sonnengott, und an Viracocha, den Schöpfer.
Hier findest du einige Beispiele indigener Völker in Amerika. Wenn du Fragen zu einer Gruppe hast, stell sie uns gerne.
Nordamerika: Tsalagi, Navajo, Sioux, Choctaw, Haudenosaunee und die Pueblo, darunter Hopi und Acoma
Mittelamerika: Azteken, Maya
Südamerika: Bororo, Guarani, Mapuche, Yanomami