Geschichte des Alevitentums

- Wurzeln gehen über Jahrtausende zurück
Bundesweit größte alevitische Gemeinde feiert in Duisburg Gottesdienst
epd-bild/Hans-Jürgen Bauer
Alevitinnen und Aleviten feiern regelmäßig ihren Gottesdienst, wie hier in Duisburg-Rheinhausen. Das Alevitentum hat seinen Ursprung in Anatolien und Mesopotamien. Heute leben Alevitinnen und Aleviten überwiegend in der Türkei, aber auch in Deutschland, Frankreich oder den USA.

Die Wurzeln des Alevitentums reichen bis in die Zeit vor unserer Zeitrechnung. In Anatolien und Mesopotamien, wo heute die Türkei, Irak und Syrien liegen, gab es Völker mit sehr alten kulturellen Ritualen und Glaubensüberzeugungen. Diese wurden über Jahrtausende beibehalten, weitergegeben und ins Alevitentum übernommen. Die heutige Form des alevitischen Glaubens bildete sich allerdings viel später im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der anatolischen Seldschuken. 

Das Zusammenleben im Seldschukischen Reich war sehr schwierig und es gab viele Ungerechtigkeiten. Deswegen organisierten Derwische, Wanderprediger und Philosophen jener Zeit einen religiösen Protest und Widerstand gegen die Machthaber. Sie wollten für die  Landbevölkerung mehr Ordnung und Gerechtigkeit zu erreichen.

Sie setzten sich zudem für ein friedvolles Miteinander ein und predigten über Nächstenliebe, die Liebe zur Schöpfung, die Gleichwertigkeit der Menschen und das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis. Mit den Ritualen und religiösen Überzeugungen des Volksglaubens, die zum Teil auf tausenden Jahren zurückgehen, bildeten sie einen spirituellen Weg, aus dem später das heutige Alevitentum hervorging. Im Laufe der Zeit integrierte das Alevitentum Einflüsse aus verschiedenen Glaubensüberzeugungen in sich. 

Heute leben Alevitinnen und Aleviten überwiegend in der Türkei, aber auch beispielsweise in Syrien, im Iran und Mazedonien, dort leben Bektaschiten. Inzwischen leben aber auch sehr viele Alevitinnen und Aleviten in Europa, zum Beispiel in Deutschland oder Frankreich, oder auch in Amerika in den USA.

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