Aufnahme ins Kloster im Christentum

- der Weg in die Gemeinschaft
Bruder Dieter in seinem Zimmer im Kloster Arnstein. Bis 2018 wohnten hier noch vier Patres und ein Bruder, also ein Ordensmitglied ohne Priesterweihe.
epd-bild/Heike Lyding
Seit fast 900 Jahren leben Mönche im Kloster Arnstein
11.02.2021 - 16:32

Es gibt nicht nur einen Weg, um in ein christliches Kloster aufgenommen zu werden, sondern ganz viele. Und es dauert viele Jahre, bis man ein vollwertiges Mitglied ist.

Zuerst einmal kommt es darauf an, welcher Konfession man angehört oder angehören möchte. Denn das Leben in katholischen, evangelischen oder orthodoxen Klöstern und Gemeinschaften kann sich unterscheiden. Und auch der Ablauf der Aufnahme kann sich unterscheiden. Der folgende Weg ist deshalb nur eine Möglichkeit, wie es ablaufen kann.

Wer sich für ein Leben im Kloster interessiert, schaut sich erstmal verschiedene Gemeinschaften und ihre Regeln an. Es tauchen Fragen auf wie: "Passt das zu mir? Passt das zu meinem Glauben? Will ich so leben?" Wenn man ein Kloster gefunden hat, dass zu den eigenen Vorstellungen passt, nimmt man Kontakt mit der Gemeinschaft auf. Im Gespräch erfährt man dann noch mehr aus dem Leben und Alltag der Gemeinschaft. In manchen Klöstern kann man auch Urlaub machen. Oder zumindest für eine gewisse Zeit mitarbeiten und dort wohnen. Das ist eine Möglichkeit, um die Menschen dort und das Leben im Kloster näher kennenzulernen.

Wenn alles passt, bittet man um Aufnahme in die Gemeinschaft. Wenn die Gemeinschaft dieser Bitte zustimmt, wird man auf Probe in die Gemeinschaft aufgenommen. Dieser Zeitraum nennt sich Postulat. Zu diesem Zeitpunkt wohnt man eventuell sogar noch in seiner eigenen Wohnung und noch gar nicht im Kloster. Was genau in dieser Zeit passiert, entscheidet jede Gemeinschaft für sich. Auch die Dauer kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal dauert das Postulat nur sechs Monate, manchmal aber auch zwei Jahre. Während dieser Zeitspanne kann man jederzeit sagen: "Ich habe mich geirrt, das Leben im Kloster gefällt mir doch nicht oder diese Gemeinschaft passt nicht zu mir."

Am Ende dieser Zeit muss man sich die Frage stellen: "Möchte ich mein Leben so verbringen?" Wenn man es möchte, bittet man die Gemeinschaft um die Aufnahme ins Noviziat. Jetzt bekommt man als Novizin oder Novize die spezielle Kleidung der Gemeinschaft. Und man bekommt einen neuen Namen. So ist es bei katholischen Gemeinschaften üblich. Es gibt evangelische Gemeinschaften, die nicht zwischen Postulat und Noviziat unterscheiden.

Ein oder zwei Jahre später legt man dann normalerweise das Ordensgelübde ab. Darin verspricht man, verbindlich als Mitglied dieser Gemeinschaft zu leben. Anfangs gilt dieses Gelübde nur für einen begrenzten Zeitraum. Nach einigen Jahren gibt es zum Beispiel bei katholischen Gemeinschaften die Ewige Profess. Dabei verspricht man, den Rest seines Lebens bei der Gemeinschaft zu bleiben.

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