Das Neue Testament ist in kürzerer Zeit entstanden. Schon kurz nach dem Tod und der Auferstehung Jesu hat man sich von ihm erzählt. Viele Menschen waren davon überzeugt, dass Jesus der Sohn Gottes gewesen war. Sie wollten, dass alle Menschen davon erfahren. Auch Paulus gehört zu ihnen. Er reiste durch Syrien, Griechenland und Kleinasien. Das liegt in der heutigen Türkei. In all diesen Ländern gründete Paulus Gemeinden, deren Mitglieder an Jesus glaubten. Wenn er nicht bei ihnen war, schrieb er ihnen Briefe. Darin beschrieb er, wie ein Mensch leben und handeln soll, der an Jesus glaubt. Eine Botschaft war Paulus besonders wichtig: Alles, was im Tanach, dem Alten oder ERSTEN Testament, steht, war durch Jesus fortgesetzt worden. Die Briefe des Paulus und anderer christlicher Briefschreiber wurden in den Gemeinden vorgelesen, aufbewahrt und untereinander getauscht.
Etwa um 70 nach Christi Geburt starb Paulus. Und die christlichen Gemeinden stellten fest, dass sie auch Texte brauchten, die direkt von Jesus berichten. Denn nur noch wenige erinnerten sich noch an Jesus. Und es gab nur eine geschriebene Sammlung von dem, was er gesagt hatte. Es gab aber keine Sammlung über seine Taten.
Viele Autoren haben Erinnerungen an Jesus und die Geschichte nach ihm gesammelt und aufgeschrieben. Daraus wurde eine Geschichte Jesu gemacht, die Evangelien. Davon gab es zunächst recht viele. Vier davon waren aber bei allen Christen gleichermaßen beliebt und wurden am häufigsten gelesen: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Auch diese Evangelien zeigen: Die Geschichte Gottes mit den Menschen, wie sie im Tanach steht, wurde in Jesus fortgesetzt. In der Apostelgeschichte steht die Geschichte der ersten christlichen Gemeinden. Auch das Neue Testament enthält ein prophetisches Buch, die Offenbarung. Dessen Prophet sagt das Ende der Welt voraus. Auch hier gibt es viele Ähnlichkeiten mit dem Alten Testament.
Etwa 150 nach Christi Geburt trafen sich die bedeutendsten Bischöfe. Zu diesem Zeitpunkt gab es viele Schriften über Jesus und seine Bedeutung. Die Bischöfe wählten die 27 wichtigsten davon aus. Dann brachten sie diese Schriften in eine Reihenfolge und stellten sie als „Neues Testament“ hinter den Tanach. Diese Anordnung ist bis heute kaum geändert worden. Es ist die christliche Bibel.