Das Leben der Jüdinnen und Juden im Römischen Reich war sehr unterschiedlich. Es kam darauf an, wo und zu welcher Zeit sie lebten.
Insgesamt gab es vor 2000 Jahren wohl ungefähr fünf Millionen Juden im Römischen Reich. Sie machten damit schätzungsweise zehn Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Das Judentum war damit die zahlenmäßig größte Minderheit im Römischen Reich.
Das Königreich Judäa, das auf dem Gebiet des heutigen Israels liegt, wurde im Jahr 67 nach Christi Geburt eine römische Provinz unter unmittelbarer Verwaltung eines Statthalters. Die jüdische Bevölkerung musste damals sehr hohe Steuern bezahlen. Außerdem zwangen die Römer sie auch zu Zwangsarbeiten. Dafür genossen die jüdischen Institutionen große Freiheit.
Zwei Mal rebellierten die Juden gegen die römische Herrschaft. Im Jahr 70 nach Christi Geburt zerstörten die Römer als Vergeltung für den Aufstand den Jerusalemer Tempel. Sie brachten die Tempelschätze und jüdische Gefangene nach Rom. Ihr triumphaler Einzug ist auf dem Titusbogen in Rom festgehalten. Es war auch Kaiser Titus, der nach seinem militärischem Erfolg eine Sondersteuer von den Juden verlangte. DIe Stadt Jerusalem wurde schließlich umbenannt und Juden durften sie nicht mehr betreten. Taten sie es doch, drohte ihnen die Todesstrafe. Im Jahr 135 wagten die Juden unter Schimon bar Kochba nochmal einen Aufstand gegen die Römer, der jedoch erneut scheiterte. Im Kerngebiet des Aufstands war nach dem Ende des Krieges der größte Teil der Bevölkerung tot oder versklavt. Ihr Besitz ging an den römischen Staat oder wurde an die römischen Soldaten verschenkt.
Nach diesem zweiten Aufstand verstreuten sich die Juden endgültig im gesamten Römischen Reich. Sie lebten im Mittelmeerraum, in den Staädten Rom und Alexandrien zum Beispiel, aber auch in Gernanien oder Gallien. Ihre Stellung im Römischen Reich war verschieden: Strenge Gesetze und harte Behandlungen wechselten sich mit milderer Behandlung ab. Immer ganz davon abhängig, welcher Herrscher regierte und wie die äußeren Umstände aussahen.
Wie lebten die Juden im Römischen Reich?
epd-bild / Thomas Rohnke
Römische Sesterz-Münze aus Bronze mit der Umschrift "Judaea Capta" (Judäa ist gefallen). Römische Münzen enthielten politische Botschaften und waren Symbole für Freiheit und Glauben - und manchmal auch für den Widerstand der Juden gegen die verhassten Römer.
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