Wie bekommt der Dalai Lama einen Nachfolger?

Rhili

Hallo Rhili. Der jetzige Dalai Lama ist sehr modern. Er möchte, dass sich die Gläubigen nach seinem Tod selbst einen neuen Lama wählen. Er hätte sich auch wünschen können, dass er selbst sein Nachfolger wird. So war es bisher. Dann müssten die Gläubigen jedoch warten, bis seine Seele in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Das nennt man Reinkarnation.

Wenn der Lama seine eigene Reinkarnation zu seinem Nachfolger bestimmt, müssen die Gläubigen eine ganze Weile ohne ihn auskommen. Nach buddhistischem Glauben beginnt nach dem Tod des Lama eine Zwischenphase. Sie dauert 49 Tage. Hinzu kommen die neun Monate, die der Lama als Baby im Bauch seiner Mutter heran wächst. Und wenn er dann geboren ist, müssen die Gläubigen ihn auch erst noch erkennen.

Oft hat der Lama in der Vergangenheit daher einen Brief hinterlassen. Darin hat er den Menschen Tipps gegeben, woran sie ihn in seinem neuen Körper erkennen können. Zum Beispiel gab er Hinweise auf die Gegend seiner Wiedergeburt, auf die Zeit oder auf seine neue Familie.

Hatten die Gläubigen dann einen Jungen gefunden, auf den alle Merkmale zutrafen, dann musste er noch verschiedene Dinge wiedererkennen, die für den „alten“ Lama wichtig waren. Erst wenn er diesen Test bestanden hatte, wurde der Junge als Lama in das zentrale Kloster geholt und buddhistisch erzogen.

So ist es auch mit dem jetzigen Dalai Lama geschehen. Doch nun findet er dieses Verfahren nicht mehr zeitgemäß und möchte, dass sich die Gläubigen nach seinem Tod selbst einen erwachsenen Nachfolger wählen.

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