Warum tragen Muslime in Mekka weiße Gewänder?

Muslime vor der Kaaba in Mekka
© Ibrahim Uz/Unsplash
Nach der rituellen Waschung bekleiden sich Muslime mit zwei sauberen, weißen Leinentüchern.

Hallo Hanna. Musliminnen und Muslime tragen in Mekka weiße Gewänder. Um die Pilgerreise beginnen zu dürfen, müssen die Gläubigen sich zunächst in einen Weihezustand begeben.
 Um diesen Weihezustand, den „Ihram“ zu erreichen, waschen sich Musliminnen und Muslime rituell. Diese Waschung entspricht der Waschung, die auch für das Gebet benötigt wird. Danach bekleiden sich die Männer mit zwei sauberen, weißen, also ungefärbten und ungesäumten Leinentüchern. Die Leinentücher sind für die Hadsch bei Männern verpflichtend, während Frauen auch genähte Kleidung tragen dürfen. Manche Frauen bevorzugen auch weiße Kleidung, aber es gibt keine Verpflichtung für sie.


In solche weißen und ungesäumten Leinentücher werden auch die Körper der Verstorbenen gewickelt, bevor sie beerdigt werden. Muslime, die die Pilgerreise gemacht haben, bewahren deswegen ihre Gewänder, die sie auf der Hadsch benutzt haben für ihre Beerdigung auf. Aber auch wer keine Hadsch machen konnte, wird in weißen Tüchern beerdigt.


Die einheitliche weiße Kleidung zeigt aber auch, dass alle Musliminnen und Muslime zu einer Gemeinschaft gehören. Bei der Hadsch spielt es keine Rolle, ob ein Mensch arm, reich, gebildet oder ungebildet ist. Alle gesellschaftlichen Stellungen verschwinden durch diese weißen Gewänder.