Gibt es in allen Religionen an manchen Festtagen Geschenke?

Geschenke zu Hanukkah
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Die jüdischen Kinder bekommen Süßigkeiten an Chanukka.

Hallo Julia. In vielen Religionen überraschen sich die Menschen an bestimmten Festtagen gegenseitig mit Geschenken.

Viele Jüdinnen und Juden beschenken an Purim arme Menschen. Das gilt als eine gute Tat. Zu Simchat Tora, dem Fest der Torafreude, bekommen Kinder in der Synagoge Süßigkeiten und an Chanukka spielen die Kinder das Dreidelspiel um Süßigkeiten oder kleine Münzen. Sonst stehen Geschenke nicht im Mittelpunkt eines Festes, sondern die biblische Bedeutung.

Viele Christinnen und Christen feiern Weihnachten unter dem Christbaum und bescheren sich dort Geschenke. Kinder finden außerdem am Nikolaustag Süßigkeiten im Schuh und zu Ostern im Haus, im Garten oder in der freien Natur versteckte Eier aus Schokolade.

Viele Musliminnen und Muslime überreichen sich zum Opferfest und zum Zuckerfest gegenseitig Geschenke.

Viele Buddhistinnen und Buddhisten verteilen an Buddhas Geburtstag Geschenke. Das Fest heißt Vesakh. Zum Ende der Regen- und Fastenzeit Vassa erhalten viele buddhistische Nonnen und Mönche zum Abschluss ihrer Meditationen ebenfalls Geschenke. Meist sind das neue Gewänder.

Viele Hindus feiern das Lichterfest Divali und beschenken sich an diesem Tag. Aber auch jedes andere Fest wie Holi oder die Wintersonnenwende Makar Sankranti ist für sie ein Anlass, sich etwas zu schenken.

In manchen Bahai-Familien und -Gemeinden beschenken sich die Menschen an den „eingeschobenen Tagen“ vor dem Fastenmonat am Ende des Jahres. Sie besuchen sich gegenseitig, feiern zusammen und helfen anderen. Für viele Bahai, die in Gegenden mit vielen Christinnen und Christen leben, sind diese Tage der Ersatz für Weihnachten. Aber Geschenke sind nicht der wichtigste Zweck dieser Tage.