Hallo. In Japan gibt es zwei große Religionen. Die meisten Japanerinnen und Japaner glauben an den Shintoismus und an den Buddhismus. Eine Minderheit ist christlichen Glaubens.
Shinto und Buddhismus
Shinto bedeutet „Weg der Götter“. In Japan heißen Götter Kami. Kami sind lokale Gottheiten, sie wohnen in Schreinen aber auch in Steinen, Flüssen, Bergen und Bäumen. Manche besondere Personen werden auch später als Kami verehrt. Zum Beispiel sehen manche Japanerinnen und Japaner den Buddha und Boddhisattvas als Kami an.
Der Glaube an Kami ist schon etwa 2.500 Jahre alt ist. Er hat sich oft verändert und ist auch nicht aufgeschrieben. Der Shinto drückt sich durch Praktiken und Rituale aus, zum Beispiel beim Besuch eines Schreins.
Die zweite Religion, der Buddhismus, kam im fünften und sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung aus Indien über China und Korea nach Japan. Damit gelangte erstmals eine aufgeschriebene Religion nach Japan. Der Buddhismus basiert auf Texten, Geboten und Gebeten.
Zwei Religionen ergänzen sich
Eine Besonderheit in Japan ist, dass viele Menschen nicht nur eine der beiden Religionen für sich annehmen, sondern an beide glauben. Sie trennen Shinto und Buddhismus oft auch nicht von einander. Viele Japanerinnen und Japaner leben beide Religionen so aus, dass sie sich nicht gegenseitig ausschließen. Zum Beispiel gehen sie nach der Geburt eines Kindes zu einem Shinto Schrein und bei dem Tod eines Verwandten in einen buddhistischen Tempel. Es gibt viele religiöse Orte, an denen sowohl Buddhas als auch Kami verehrt werden.
Manche Japanerinnen und Japaner heiraten sogar in einem Gebäude, das wie eine Kirche aussieht und feiern Weihnachten, obwohl sie sich nicht als christlich sehen. Japanerinnen und Japaner übernehmen Lehren und Bräuche aus anderen Kulturen und Religionen, wenn es für sie passt. So gibt es im japanischen Buddhismus und im Shinto auch Vorstellungen, die aus dem Konfuzianismus, Daoismus oder aus der Yin und Yang-Philosophie stammen. Das sind andere Religionen und Weltanschauungen aus Asien.