Sexualität im Judentum

Ein Mann und eine Frau wollen sich küssen.
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- in der Ehe erwünscht
Ein Mann und eine Frau wollen sich küssen.
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Laut Tora ist Sex in der Ehe normal, schön und wünschenswert, um Kinder zu bekommen. Sex vor der Ehe und außereheliche Beziehungen sind verboten.
23.01.2016 - 19:20

Rund um Partnerschaft und Sexualität gibt es im Judentum einige Gebote. Manche Jüdinnen und Juden beachten sie wörtlich, andere halten sich lieber an das staatliche Recht. Danach dürfen Jugendliche in Deutschland ab dem 16. Geburtstag selbst entscheiden, mit wem sie zusammen sein möchten. Voraussetzung ist immer, dass beide Partner einverstanden sind.

Sexualität in der Ehe ist nach der Tora normal, schön und vor allem wünschenswert, denn das erste Gebot in der Bibel heißt „Seid fruchtbar und mehret euch“. Nicht nur orthodoxe Jüdinnen und Juden folgen diesem Gebot zur Ehre Gottes und gründen eine Familie.

In der Ehe steht nach alter Tradition die Frau an erster Stelle. Der Mann soll auf sie Rücksicht nehmen und ihre Bedürfnisse erfüllen. Das gilt auch für ihre Wünsche in der Sexualität. Das unterschreibt er sogar mit dem Ehevertrag, der Ketuba. Sie erlaubt der Frau die Scheidung, wenn ihr Mann sie in der körperlichen Liebe nicht befriedigt oder keine Rücksicht auf die Zeit der Enthaltsamkeit nimmt. Auch während der Ehe ist Sex nämlich an manchen Tagen tabu. Das gilt, wenn die Frau ihre Regel hat und sieben Tage danach.

Sex vor und Seitensprünge während der Ehe sind im Judentum verboten. Nach alter Tradition sollen unverheiratete Männer und Frauen möglichst jeder Versuchung aus dem Weg gehen, sich näher zu kommen. Zum Beispiel sollen sie sich nicht zu zweit in einem Raum aufhalten. An diese Regeln halten sich heute aber fast nur noch orthodoxe Jüdinnen und Juden. Dort werden Jungen und Mädchen auch getrennt unterrichtet.

Manche Jüdinnen und Juden heiraten schon sehr früh, um nicht gegen das Sexverbot vor der Ehe zu verstoßen. Viele junge Frauen und Männer schließen heute aber vor der Hochzeit auch erst ihre Berufsausbildung ab oder in Israel die Militärzeit, die dort Pflicht ist. Im besonders strengen ultraorthodoxen Judentum suchen manche Eltern auch heute noch die Ehepartner für ihre Kinder aus.

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