Pfarrerblock im Konzentrationslager Dachau

- hier sperrten die Nazis die meisten Geistlichen ein
Gedenkstätte KZ Dachau: graues Steinfeld mit Bäumen im Hintergrund
epd-bild/mck
Der Gedenktag für die „seligen Märtyrer von Dachau“ wird am 12. Juni begangen
12.02.2021 - 12:52

Das Konzentrationslager Dachau liegt in der Nähe von München. Die Bezeichnung Konzentrationslager wird häufig mit KZ abgekürzt. Dachau war das erste KZ, das die Nationalsozialisten 1933 gegründet haben.

In diesem Konzentrationslager gab es seit 1940 einen speziellen Bereich, den sogenannten Pfarrerblock. Er bestand aus drei Baracken, die die anderen Häftlinge nicht betreten durften. Dort sperrten die Nazis während ihrer zwölfjährigen Herrschaft insgesamt ungefähr 2.700 Geistliche ein. Das waren Pfarrer, Diakone, Mönche und andere Menschen der Kirche. Dabei spielte es keine Rolle, welcher Konfession sie angehörten oder aus welchem Land man sie verschleppt hatte. Katholische Priester, orthodoxe Mönche oder evangelische Pfarrer wurden dort zusammen eingesperrt. Die meisten Häftlinge stammten aus Polen. Sie waren katholische Priester.

In einer der Baracken wurde 1941 eine kleine Kapelle errichtet. Der Altar bestand aus einem kleinen Tisch, der mit Bettlaken überspannt wurde. Darauf befanden sich ein winziger Kelch und eine hölzerne Monstranz. Eine Monstranz ist ein kostbares Gefäß, in dem Hostien besonders hübsch gezeigt werden können. Später stand auf dem Altar eine schön anzusehende, selbstgemachte Monstranz aus Blech. Unter Aufsicht der Wärter durften die Geistlichen unter sich in dieser Kapelle dann Gottesdienste feiern. Alle anderen Häftlinge durften an den Gottesdiensten nicht teilnehmen.

Für eine kurze Zeit wurden die Geistlichen im Lager besser behandelt als die anderen Häftlinge: Sie bekamen zum Beispiel mehr Nahrung, durften zwei Mal in der Woche baden und mussten weniger arbeiten. Dafür hatte der Vatikan gesorgt. Und der Vatikan bezahlte auch für die bessere Versorgung der Häftlinge. Das hielt aber nicht lange an. Schon bald wurden aber nicht mehr alle Geistlichen, sondern nur noch die Deutschen und Österreicher besser behandelt.

Am 29. April 1945 befreiten Soldaten der US-amerikanischen Armee die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau.

Das Erzbistum München und Freising führte 2017 einen Gedenktag für die „seligen Märtyrer von Dachau“ ein. Er wird am 12. Juni begangen.

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