Das Fasten ist ein wichtiges traditionelles Element des Jesidentums. Im Jesidentum gibt es zahlreiche Anlässe, um zu Fasten. Die wichtigsten Fastentage der Jesidinnen und Jesiden finden zum Ende des Jahres statt: Jedes Jahr zur Zeit der Wintersonnenwende begehen die Jesidinnen und Jesiden drei besondere Feiertage zu Ehren des Sonnenengels (Ida Sesims), zu Ehren der Familienheiligen und Schutzpatronen (Ida Xwudan) sowie zu Ehren Gottes als Schöpfer von allem (Ida Ezid). Diese Festtage sind jeweils verbunden mit vorbereitenden Fastentagen.
Bildergalerie Îda Şêşims
Die wichtigsten Fastentage der Jesidinnen und Jesiden finden zum Ende des Jahres statt: Jedes Jahr zur Zeit der Wintersonnenwende begehen die Jesidinnen und Jesiden drei besondere Feiertage zu Ehren des Sonnenengels (Îda Şêşims), zu Ehren der Familienheiligen und Schutzpatronen (Îda Xwudan) sowie zu Ehren Gottes als Schöpfer von allem (Îda Êzîd).
Die Sonne nimmt in der Fasten- und Festzeit eine wichtige Rolle ein. Die Sonne wird als ein sichtbares Symbol Gottes auf Erden verstanden. Sie symbolisiert sein Licht, aus dem alles erschaffen wurde. Deshalb kommt dem Sonnenengel ein besonderer Festtag zu.
Zur inneren Vorbereitung auf das Fest wird an drei Tagen gefastet und diese Zeit heißt „Rojiyen Sesims“. Gefastet wird von Dienstag bis Donnerstag. Nach dem dreitägigen Fasten findet anschließend am Freitag das Fest zu Ehren des Sonnenengels (Îda Sesims) statt. An diesem Tag wird im Familienkreis und mit Freunden gemeinsam gefeiert und gegessen.
Das Fasten soll alle Sinne mit einbeziehen und besteht vor allem aus dem Verzicht von Nahrung. Das Fasten ist auf den Glauben ausgerichtet und dies wird durch Gebete und Gaben ausgedrückt. Das Fasten soll dabei nicht als „Pflicht“ oder „Last“ empfunden werden, sondern aus dem Herzen kommen. Nicht zu fasten brauchen Kranke, Greise, Kinder und Frauen, die schwanger sind oder ihre Periode haben.
Im Jesidentum wird immer von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet und abgeschlossen wird der Fastentag jeweils mit dem Fastenbrechen. Wichtig ist zudem, dass sich die Jesidinnen und Jesiden vorher ihre Hände und ihr Gesicht waschen. Das Fastenbrechen findet dann traditionell immer mit einem Stück Brot, einer Dattel oder einer Rosine statt.
Die drei Feiertage sind bewegliche Feste und werden jährlich gemäß dem julianischen Kalender festgelegt.