Hallo Julie. Die heiligen Schriften im Hinduismus sind über Jahrtausende entstanden. Die ältesten Schriften aus Rigveda sind ungefähr viertausend Jahre alt. Die Weitergabe und Erhalt dieser Schriften finden auf zwei Wegen statt.
Die heiligen Schriften wurden an besondere Personen von Gott direkt vermittelt oder sie haben über viele Jahre Erfahrungen gesammelt und daraus Weisheiten formuliert und der nächsten Generation mit auf den Weg gegeben. Über Jahrhunderte haben Lehrmeister, die im Hinduismus „Guru“ genannt werden, ihr Wissen und Erfahrungen an die nächste Generation weitergegeben.
Die Erfahrungen, die die Gurus gemacht und anderen erzählt haben, wurden aufgeschrieben. Aber weil das Wissen beim Zuhören gelernt wurde, heißt es „Schruti“, also das Gehörte Wissen. Dabei wurde beispielsweise bei den Veden sehr darauf geachtet, dass sie unverändert und fehlerfrei weitergegeben wurden.
Wenn das Erzählte nicht sofort niedergeschrieben wurde, mussten sie später aus der Erinnerung aufgeschrieben werden. Diese Form der Weitergabe heißt „Smriti“. Dazu gehören die Epen.
Weil sie aus Erinnerungen überliefert wurden, war es möglich, dass Inhalte sich bei der Überlieferung veränderten. Manchmal wurden Erzählungen übertrieben und manchmal wurden Inhalte weggelassen oder anders erzählt, als es tatsächlich passierte.
Die Wörter Schruti und Smriti sind aus der Sprache Sanskrit. All diese Schriften wurden auch später verschriftlicht. Am Anfang auf Palmblätter und später dann als Druck auf Papier.