Hallo, Aya. Jeder kann seinen Glauben so leben, wie er oder sie es für richtig hält. Die einzige Bedingung in allen Religionen ist: Niemand sollte anderen mit seinem Verhalten schaden. Denn die Gebote der Religionen haben zum Ziel, ein gutes und gerechtes Leben für alle zu ermöglichen.
Stell dir vor, es gäbe keine Regeln im Alltag. Das klingt doch super. Jeder kann machen, was er will und wozu er Lust hat. Aber in Wirklichkeit wäre es das reinste Chaos: Im Straßenverkehr würde es ständig krachen, im Unterricht würden alle durcheinanderreden, Treffen mit Freunden kämen nicht zustande und so mancher gute Vorsatz oder Plan wäre schnell vergessen. Erinnerungen und Regeln sind daher nicht nur lästig, sondern auch sehr nützlich im Leben.
Ähnlich verhält es sich mit den Geboten und Verboten in den Religionen. Die meisten wurden mit den heiligen Schriften überliefert. Sie legen fest, was nach Ansicht dieser Religionen gut und richtig und was böse und falsch ist. Die wichtigsten »Regeln« für Juden und Christen stehen in den »Zehn Geboten«. Muslime erfahren sie aus dem Koran und der Sunna. Die Sunna beschreibt das Leben von Mohammed. Viele Hindus leben nach dem »Sanatana Dharma« und Buddhisten nach dem »Achtfachen Pfad der Erkenntnis«.
Die meisten Grundregeln stimmen mit unseren Gesetzen überein. Zum Beispiel sollte niemand einen anderen Menschen bestehlen, verletzen oder sogar töten. Daran muss sich jeder halten. Andere Verhaltensregeln betreffen nur die Angehörigen einer Religion. Sie handeln zum Beispiel davon, wie die Gläubigen beten, Feste feiern, was sie anziehen und essen sollen. Hier kann jeder selbst entscheiden, wie er diese Regeln versteht.
Muss man immer alles machen, was eine Religion vorschreibt?
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