Hallo Lars. Hier sind die Antworten verschiedener Religionen:
Jüdinnen und Juden
... glauben, dass Gott immer gnädig ist. Nach ihren Vorstellungen wünscht sich Gott keine Opfergaben, dafür aber Zeit. Die Menschen sollen zu ihm beten oder sich mit seinen Botschaften und mit der Schöpfung beschäftigen. Zum Beispiel können sie Hebräisch lernen und die Tora lesen oder sich für den Erhalt der Natur einsetzen. Der Lohn ist Gottes Segen.
Christinnen und Christen
... glauben, dass Gott durch und durch gut und die pure Gnade ist. Wenn Menschen in ihrem Leben Fehler machen, können sie selbst nichts dafür tun, um Gott schnell wieder gnädig zu stimmen. Gott nimmt sie nach dem Glauben der Christinnen und Christen von sich aus immer wieder bei sich auf – ohne dafür etwas zu verlangen. Durch den Tod von Jesus am Kreuz hat Gott selbst das ganze Leid und auch die bösen Taten der Menschen auf sich genommen und den Menschen verziehen.
Musliminnen und Muslime
.... verlassen sich ebenfalls auf Gottes Gnade, denn im Koran beginnt fast jede Sure mit den Worten:
„Im Namen Allahs des Allerbarmers, des Barmherzigen“.
Nur Sure 9 ist davon ausgenommen.
Dennoch lassen sich Musliminnen und Muslime immer wieder gerne daran erinnern, Gutes zu tun und Schlechtes zu vermeiden. Das erleichtert und verschönert nämlich das Zusammenleben. Außerdem versprechen der Koran und die Erzählungen des Propheten Muhammad, dass gute Taten zehnfach belohnt werden.
Wer etwas Schlechtes oder sogar sehr Schlimmes tut, hat aber auch noch eine Chance. Wenn er seine Taten aufrichtig bereut, dann verzeiht ihm Allah.
Bahai
... betrachten Gottes Gnade als Geschenk und Lebenskraft. Die Bahai-Schriften nennen die Offenbarung Gottes „Gottes Gnadengaben“. An anderer Stelle heißt es „Er schenkt seine Gnade, wem Er will“ und „Gottes Gnade ist wie der Regen, der vom Himmel fällt.“ So kann die Gnade Gottes nach Überzeugung der Bahai jeder Mensch empfangen, der dazu bereit ist.
Hindus
... vertrauen auch in Gottes Gnade. Sehr verbreitet ist in ihrer Religion die Bhakti-Frömmigkeit. Sie bedeutet die liebevolle Hingabe an Gott und das Vertrauen in seine Gnade. Das gilt auch im Hinduismus, wenn schlimme Dinge geschehen sind. Dann kann Liebe und Vertrauen schon einmal fast ein Stück Arbeit sein.